Adventswochenende in Schönheide

Genau an der Grenze von Erzgebirge und Vogtland, im Hotel Forstmeister am Ortsrand von Schönheide, machen wir zum diesjährigen Adventswochenende mit Muttern im Land der Bürstenmacher Station.  Die Anreise beginnt grau verregnet, doch wenige Kilometer vor dem Ziel, kurz nach Auerbach, ändert sich die Szenerie und wir tauchen ein in eine wunderbare Winterlandschaft. Diese bleibt uns bis zur Abreise erhalten, immer wieder fällt frischer Schnee.

Das Hotel Forstmeister liegt ruhig am Waldrand und ist im Stil eines Landhotels gemütlich gestaltet. Auch wenn wir zunächst von der unfreundlichen Rezeptionistin barsch abgewiesen werden, gelingt es uns doch, in die Sauna zu gelangen, wo wir in herrlicher Umgebung schnell zur Ruhe kommen können.  Man hat ja nur selten die Gelegenheit, sich nach der Sauna mit reichlich frischem Schnee abkühlen zu können – hier kann man das mit Blick auf einen herrlichen Winterwald ausgiebig tun. Wir könnten  bei freundlicher Betreuung durch den Bademeister noch ein Weilchen verweilen, doch das Abendessen ruft. An den beiden Abenden im Hotel genießen wir deftig gute regionale Küche.  Auch hier ist der Service sehr gut und aufmerksam – wir beschließen also, die Fehlleistung an der Rezeption als Ausnahme anzusehen. Große Freude  gibt es morgens am Frühstücksbüffet, nicht weniger als vier Sorten Leberwurst harren der Verkostung neben allerlei anderen feinen Wurstspezialitäten! Leider blieb dann gar kein bisschen Hunger mehr, um all die anderen schönen Sachen vom Büffet zu probieren.  Der gut sortierte Hotelshop bietet neben einem umfassenden Angebot an Bürsten aller Art zudem Gelegenheit, viele der Spezialitäten wie Marmeladen, Würste oder Gebäck mit nach Hause zu nehmen. Natürlich kommen auch wir nicht daran vorbei und so wandern neben Pilzbürste und Wurzelbürste ein paar Leckereien in die Tüte.

Samstag vormittag erkunden wir auf einer ausgedehnten Rundtour die schöne Umgebung von Schönheide, die weit verstreuten idyllischen Ortsteile und den langen Ortskern, der sich an der Hauptstraße über einige Kilometer entlangzieht.  Alte Fabriken und fast herrschaftliche Häuser künden im Ortskern von besseren Zeiten einer prosperierenden Stadt. Heute sind zwar viele Gebäude saniert, die Stadt wirkt aber wie ausgestorben. Ein Schicksal, das Schönheide mit vielen ostdeutschen Kleinstädten teilt.  Auch der Tourismus scheint hier keine große Rolle zu spielen, obwohl das Umfeld unzählige herrliche Wanderwege und Ausflugsziele bietet.

Nachmittags starten wir zu einer Vogtlandrundfahrt.  Durch verschneite Landschaften gelangen wir zunächst nach Schöneck, wo ja bekanntlich meine familiären Wurzeln liegen. Bei einem kurzen Ortsspaziergang stellen wir fest, dass sich wie immer nichts geändert hat in Schöneck. Die zahlreichen Urlauber des großen Hotels bleiben wie gewohnt dem eigentlichen Ort fern, der still weiter von städtischem Leben träumt. Immerhin haben die Einheimischen das kleine Café in der Scheune entdeckt und nur dank Reservierung bekommen wir einen Tisch. Wie immer gibt es hier wunderbare hausgemachte Torten in angenehmer Atmosphäre. Weiter geht unsere Tour über Zwota nach Klingenthal. Da es inzwischen dunkel ist, genießen wir die stimmungsvoll weihnachtlich beleuchteten Ortslagen am Weg. In Klingenthal besuchen wir den Bornkinnel-Markt, die vogtländische Version des Weihnachtsmarktes. Dort erwerben wir feine Treuener Würstchen und naschen ein wenig an den Buden rum.  Auf dem Rückweg machen wir noch halt am Aschberg, wo sich ein herrliches Panorama auf die Klingenthaler Ortsteile bietet, welches zu jeder Jahreszeit sehenswert ist.

Im Hotelrestaurant klingt der Tag bei schönem Essen aus. Viel zu schnell ist schon wieder so ein Wochenende rum. Die Rückfahrt gestaltet sich recht rutschig, aber wir kommen rechtzeitig vor der einsetzenden Eisglätte aus dem Gebirge raus und wohlbehalten nach Hause.

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