Zwei Weihnachtsmenüs

An Weihnachten habe ich in diesem Jahr zwei Menüs zubereitet, die kaum gegensätzlicher sein können. Am ersten Feiertag starten wir die Genussorgie mit einem komplett veganen Neunerlei. Um den Spiegel tierischen Eiweißes wenigstens einigermaßen auszugleichen, folgt am zweiten Weihnachtstag ein Menü, welches in drei Vierteln der Gänge Fleisch enthält. Natürlich ist beides sehr lecker und in Summe überraschend leicht und gut bekömmlich.

Veganes Neunerlei in vier Gängen
Zwei Süppchen

#1 Kürbis & Ingwer

#2 Lauch & Birne

Drei Weihnachtliche Salate

#3 Fenchel, Chicorée & Orange

#4 Rote Bete & Sellerie

#5 Bohnen, Linsen & Avocado

Drei Strudel mit Zwiebelsauce

#6 Kartoffel & Pesto

#7 Sauerkraut, Safran & Ananas

#8 Pilze & Nüsse

Dessert

#9 Backapfel

Mit dem klassischen Neunerlei, wie es im Erzgebirge und Vogtland bekannt ist, hat das Ganze natürlich wenig zu tun. Einzig Rote Bete und Linsen passen in die Tradition. Die Neun steht hier viel mehr für Vielfalt.

Im Großen und Ganzen sind die Gerichte selbsterklärend.  Strudel #6 wird mit einem Pesto aus Petersilie, Ruccola, Knoblauch, Kürbiskernen und Pinienkernen sowie mit fein gewürfelten vorgekochten Kartoffeln zubereitet. Für Strudel #8 werden Steinpilze, Pfifferlinge und Champignons mit Zwiebeln angebraten. Dazu kommt eine sehr dicke Nuss-Sahne aus Pekanüssen (mit etwas Wasser eingeweicht), Mandeln und Pinienkernen.  Pfifferlinge und Steinpilze gibt es übrigens bei EDEKA als hervorragende Tiefkühlware. Für den Teig kommt ausnahmsweise mal ein Convenience-Produkt zum Einsatz, der Blätterteig von Tante Fanny.  Der Pilzstrudel erweist sich auch schnell als Favorit, die anderen sind aber auch sehr lecker.

Menü zum zweiten Weihnachtstag
Schwarzwurzelsahne mit geräucherter Gans
Speckbirnen und Feldsalat
Kalbsröllchen nach Mailänder Art mit geschmortem Chicorée und Püree vom Ofenkürbis
Orangencrème brûlée

Für die Speckbirnen werden vollreife Birnen in Sechsteln in Bacon (sehr lecker von Handl, Tirol) gewickelt und in der Pfanne kurz knusprig gebraten. Die ebenfalls in Speck und reichlich Salbei gewickelten Kalbsröllchen werden mit einer Füllung aus Wurstbrät und gehackter Leber in Weißwein geschmort.  Die Röllchen werden mit ihrer Soße und  einer frischen Salbeibutter serviert. Das Püree vom Ofenkürbis entsteht zunächst  im Backofen, wo Stücke vom Hokkaidokürbis mit Zwiebelringen und ein paar Knoblauchzehen schmoren. Das Ganze wird dann mit etwas Flüssigkeit im Topf auf die gewünschte Konsistenz eingestellt und abgeschmeckt. Butter kann, frische Petersilie muß ran. Crème brûlée wird wie gewohnt zubereitet. Für das Orangenaroma werden dünne Scheiben von Bio-Orangen für ein paar Minuten vorsichtig in etwas Karamel gekocht.  Die Orangen-Scheiben kommen vor der Sahne-Ei-Masse auf den Boden der Förmchen. Voila, auch dieses Menü ist wieder total lecker!