Rosenkohl im Allgemeinen und Rosenkohlpizza im Besonderen

Dank des anhaltenden Winterwetters können wir uns noch ein wenig an einem der leckersten Wintergemüse überhaupt erfreuen: dem Rosenkohl. Nun sehe ich schon die große Hälfte der Leser die Nase rümpfen, igittigitt, dieser bittere Matsch, das schmeckt doch nicht. Leckerer Rosenkohl hat zwei Voraussetzungen, er sollte möglichst frisch sein und man sollte sich vor dem Kochen die Mühe machen,  den Rosenkohl in Blätter zu zerlegen, denn dadurch gart er schön gleichmäßig. Ja, das ist mühevoll, aber auch eine wunderbar entspannende Tätigkeit. Manche machen Yoga, ich entblättere Rosenkohl. Mit frischem Rosenkohl vom Wochenmarkt hat man auch kaum Abfall, meist kommen nur ein, zwei äußere Blätter weg und am Ende der Strunk. Am besten arbeitet man sich mit einem kleinen spitzen Messer vom Ende her vor, schneidet zwei ,drei mal den Strunk ab und dabei fallen einem die Blätter fast schon entgegen.

Im einfachsten Fall  kommen diese Blätter nun mit Butter und Öl in die Pfanne und nach allerhöchstens zehn Minuten hat man ein wunderbares Gemüse. Pfeffern, salzen, fertig. Nix bitter nix matschig. Man kann natürlich auch  vorher bisschen Speck anbraten und den Kohl darin garen, Pasta dazu, vielleicht ein klein wenig Tomatensoße oder auch nicht, Parmesan drauf – wieder ein geiles Rosenkohlgericht fertig.

Nahe an dieses Ergebnis kommt man natürlich auch, wenn man die Röschen halbiert oder viertelt, aber das Ergebnis ist dann halt nicht ganz so schön gleichmäßig gegart. Wichtig ist nur, niemals zu lange garen, denn Rosenkohlmatsch will niemand. Im  Garten baue ich übrigens seit einigen Jahren erfolgreich roten Rosenkohl an. das ist definitiv was fürs Auge, geschmacklich aber sehr ähnlich dem Grünen.

Eine völlig  ungewohnte Zubereitung habe ich heute ausprobiert, Rosenkohlpizza nach einem Rezept aus dem ZEIT-Magazin. Mit Crème fraîche und Balsamicozwiebeln ergibt sich eine interessante Basiswürze, welche bei diesem Rezept die übliche Tomatensauce ersetzt. Darauf kommt Mozarella, die eingeölten Rosenkohlblätter und Parmesan. Das Ergebnis ist äußerst lecker, ich kann dieses Rezept nur empfehlen. Wahrscheinlich wird so eine Pizza auch mit vielen anderen Gemüsen ähnlich harmonisch funktionieren, zum Beispiel mit Grünkohl oder Blumenkohl, die ich aber dann vorgaren würde. Das Rezept des ZEIT-Magazins ist gut nachzukochen, ich habe allerdings nur die Hälfte der Crème fraîche verwendet und das war gut so.