Am vergangenen Pfingstwochenende hat uns das Wetter die Planungen gründlich verdorben und das Gourmet-Grillen musste abgesagt werden. Das wiederum eröffnete uns aber Freiräume, mal wieder lecker essen zu gehen, und das hat sich diesmal wirklich wieder gelohnt.
Wir entschlossen uns, der Vinotheque einen Besuch abzustatten. Das Essen kam in gewohnter Qualität, ohne große Mätzchen, einfach nur sehr gute Zutaten auf den Punkt zubereitet. Die als Vorspeise gereichten Ziegenkäseravioli waren phantastisch, unglaublich aromatisch und lecker gefüllt. Die Kombination von überaus saftigem Schwein (Apfelschwein?) und Blutwurst mit Pinienkernen als Hauptgericht zeigte, dass auch Deftiges nicht plump daherkommen muss. Schließlich rundeten verschiedene köstliche Desserts das Essen ab, wovon das Zitronenküchlein mit Holunderblütensorbet wohl das Köstlichste war. Der freundliche und souverände Service tat ein Übriges zu einem gelungenen Abend. Herausragend war auf jeden Fall auch die Weinbegleitung zum Essen, insbesondere der Dessertwein, der absolut perfekt mit dem Holunderblütenaroma der Nachspeise harmonierte. Alles in allem sehr empfehlenswert, auch wenn die Vinotheque offenbar noch bei keinem der großen Gourmetführer gelistet ist.
Bei Tisch entspann sich übrigens eine lebhafte Diskussion um Pfingsten und so skurrile Bräuche wie das Schmücken des Pfingstochsen. Über die theologische Bedeutung von Pfingsten wurden wir am nächsten Tag von Pfarrer Zahn in Saxdorf aufgeklärt – jetzt weiss ich, dass Pfingsten das Fest der Bewegung ist, wenngleich mir die Ausschüttung des Heiligen Geistes noch immer etwas abstrakt erscheint. Und, die Pfingstochsen gibt es wirklich 😉
Passend zum Essen am Vortag konnten wir am Samstag dann den Duft von ungezählten Holunderblüten im Park von Strehla in natura erleben, ein unglaublich intensiver Duft, der nur noch von dem schweren süßlichenDuft der Rosen übertoffen wurde, die wir wenig später im Pfarrgarten Saxdorf bewundern konnten. Auch wenn der harte Winter dort schwere Schäden hinterlassen hat, es sind immer noch unzählige üppig blühende Rosen übrig, und der Außenstehende vermisst kaum etwas.
Schon wieder eine gute Kritik zur Vinotheque in Lichtenwalde. Ich glaube jetzt muss ich es wirklich einmal schaffen, ihr einen Besuch abzustatten. Eigentlich ist es für jemanden, der aus dem Nachbarort stammt, eine Schande, dass wir noch nie dort waren. Zur nächsten Gelegenheit wird das nachgeholt.
seit ein paar Wochen bin ich stille Leserin ihres Bloges, der mir sehr gefällt.
Sigrid; ebenfalls aus Chemnitz