Am letzten Sonntag waren wir endlich mal wieder in der Oper. Es gab den Tannhäuser und trotz allerlei Widrigkeiten, wie einem erkrankten Dirigenten und einem stimmlosen Hauptdarsteller fand die Vorstellung dank des Einsatzes von Operndirektor Heinicke, der kurzfristig exzellenten Ersatz herbeikarrte, in gewohnter Qualität statt. Der Tannhäuser ist sicher eines der Werke, die man dem Wagner-Einsteiger bedenkenlos ans Herz legen kann, ist er doch musikalisch überaus kurzweilig, ein Highlight jagt das andere. Das Ganze wurde von der Oper Chemnitz gewohnt souverän und mit erstklassiger Besetzung inszeniert. Fernab von jeglichen Zumutungen des Regietheaters findet man hier eine schöne Inszenierung mit einem auf das Wesentliche konzentrierten Bühnenbild, die dem Werk Raum lässt, auf Zuschauer und Hörer zu wirken. Es ist nicht überraschend, dass die Oper Chemnitz bei solchen Gelegenheiten ausverkauft ist, haben sich diese Qualitäten doch bei Wagnererianern herumgesprochen.
Von der Oper gelangt man in wenigen Minuten zum Hotel an der Oper (vormals Hotel Europa), wo wir im Restaurant Scala einige sehr gelungene Kleinigkeiten zu uns nahmen, so z.B. ein überaus leckeres Süppchen von Kastanien mit gebratenem Kalbsbries. Auch die Mitesser waren sich einig, dass das Scala in jedem Fall in die erste Reihe der Chemnitzer Restaurants gehört. Damit wäre nun die Lücke, die der Ausfall des Heckart als Nach-Oper-Einkehr bei uns gerissen hat, endlich geschlossen.
Einziger kleiner Wermutstropfen, man betritt das Restaurant durch den Raucherbereich, eine nicht sehr einladende Situation, die hoffentlich nur der extremen Kälte geschuldet war.