Auf der Suche nach kulinarischen Eingebungen durch die Feinschmeckerabteilung des Kaufhofs streifend springt mir ein Päckchen Miese Muscheln ins Auge. Das war es, wonach mir der Sinn stand, ein einfaches leichtes Essen für einen Freitag Abend.
Die Muscheln zeigten sich außerordentlich vital, sprich, bis auf zwei hatten alle fest zusammengekniffene Schalen. Von den beiden wurde eine vom Herrn solange mit sanften Schlägen bearbeitet, bis sie ebenfalls zackig ihre Schalen schloß, die andere wurde aussortiert, da sie sich dann doch zu langsam bewegte und es ja auch nicht angeht, dass gar keine Muschel aussortiert wird.
Aus einem Suppenbund, einer Fenchelknolle, etwas Knoblauch und einer Flasche Riesling wird ein Sud zubereitet, der eine gute halbe Stunde vor sich hin köcheln darf. Dahinein kommen nun die mehrfach gewässerten Muscheln für 10 Minuten. Etwas Brot dazu und fertig ist ein einfaches Festessen. Das eine Kilo Muscheln ist grad recht für zwei nicht all zu hungrige Esser, vor allem dann, wenn man noch reichlich vom Gemüse und dem köstlichen Sud nascht.
Was die Profis angeht, so ist zu berichten vom Alexxanders, welches neuerdings mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet ist, dem kleinen Bruder des Michelin-Sterns, der für „sorgfältig zubereitete, preiswerte Mahlzeiten unter 35 Euro” vergeben wird. Neben dem Alexxanders treten in dieser Klasse in der Region die üblichen Verdächtigen an: Villa Esche, Blauer Engel Aue, Le Bambou Freiberg, Jagdhaus Waldidyll Hartenstein – die letzten drei stehen nun schon lange auf der Agenda und dürfen sich als so gut wie besucht betrachten. Zum Alexxanders wäre noch zu sagen, dass man dort auch mittags trefflich essen kann, wie wir neulich bei einem der seltenen Besuche des Herrn Fari in Chemnitz erfahren durften. Für mich gab es Kürbisravioli in einer Butter-Nuss-Sauce sowie ein tolles Rinderfilet, an dessen Begleiter ich mich leider nicht mehr so genau erinnere.
Ansonsten sollte erwähnt werden, dass wir kürzlich auch wieder trefflich in der Vinotheque in Lichtenwalde gespeist haben, wie nun schon des Öfteren.
Hingewiesen werden sollte aber auch darauf, dass das Heckart erneut mehrfach beim Service gepatzt hat, ebenso wie auch das Henrics. Bedauerlich, dass man sich in diesen Häusern mit einem vermeintlich hohen Anspruch einfach kein geeignetes Personal zulegen mag.