Mit dem Abschluss der letzten kleinen Einkäufe für das Fest, die ich am Mittwoch erledigen konnte, beginnt für mich der ruhige und besinnliche Teil der Weihnachtszeit. Bestenfalls mit Mitleid nehme ich das hektische Treiben des Konsumwahns um mich herum noch zur Kenntnis.
Ok, einen weiteren Einkauf gab es noch – mit Tom zum Rößlerhof in Burkhardtsdorf zur Beschaffung der Weihnachtsgans. Das gut 5 kg schwere Vieh harrt nun im Kühlschrank seines Auftritts am 1. Feiertag.
Der wahre Beginn der Weihnachtszeit ist für mich jedoch das Weihnachtsoratorium in der Kreuzkirche. Beim Hören dieser wunderschönen Musik erschließt sich wohl jedem die Bedeutung des Festes. Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Wem dabei nicht warm ums Herz wird, dem ist nicht mehr zu helfen. Ganz nebenbei trifft man beim WO natürlich alles, was auf dem Kassberg Rang und Namen hat und mit Freunden findet der Abend einen netten Ausklang beim Ronny’s. Es ist die gute Küche, die uns immer wieder hier hin treibt, auch wenn die Bedienung alles tut, einem den Besuch zu verleiden.
Der 4. Advent beginnt beim Brunch mit Freunden im Mamajoe’s. Im Obergeschoss ist es ganz angenehm, vor allem, nachdem sich die Reihen der Gäste etwas lichten. Essen ist ok, ich bin ein wenig enttäuscht, dass die warmen Speisen 0815 deutsche Küche sind und kaum etwas vom mexikanischen Programm der Küche auftaucht. Aber das ist wohl ein Zugeständnis an die zahlreichen anwesenden Rentner, die erkannt haben, dass man sich hier für wenig Geld sehr grundlegend sättigen kann und die treu und brav beim Auftragen neuer Speisen die gewohnte sozialistische Wartegemeinschaft bilden. Naja, immerhin packt man nichts in Tupperdosen, zumindest sehe ich es nicht.
Nach dem ausgedehnten Brunch fahren wir noch ein wenig durchs Erzgebirge. Eigentlich war eine winterliche Runde durchs tief verschneite Weihnachtsland angedacht, aber leider machen Tauwetter und strömender Regen diesen Plan zunichte und wir steuern das Museum für Bergmännische Volkskunst in Schneeberg an. Hier gibt es eine wirklich sehenswerte Sammlung von Weihnachtsbergen sowie eine aktuelle Ausstellung der Rechenberger Häuselmacher. Wirklich schön und sehenswert! Anschließend besichtigen wir die gewaltige Kirche St. Wolfgang, deren schiere Größe ahnen lässt, wie reich diese Stadt einst gewesen sein muss. Zu allem Überfluss ist in Schneeberg auch noch Weihnachtsmarkt, es hat aufgehöhrt zu regnen und wir genießen noch ein wenig die wunderschöne Atmosphäre auf einem der schönsten Märkte des Erzgebirges.
Zum Abendessen fahren wir nach Blauenthal in das Parkhotel Forelle, ein Haus das schon lange auf meiner Liste steht. Unsere Erwartungen werden weit übertroffen. Nicht nur die gemütliche Wohnzimmeratmosphäre in der urigen Gaststube sondern auch die aufmerksame, freundliche und unaufdringliche Bedienung tragen zum Wohlbefinden bei. Natürlich gibt es Forelle in zig Varianten, die von uns probierten waren allesamt hervorragend! Spätestens nach einer netten Plauderi mit der Hausherrin wird klar, dass wir hier unbedingt mal auf ein Wanderwochenende wiederkommen und dann muss auf jeden Fall das 11-gängige Degustationsmenü dran glauben, welches hier zu einem schier unglaublichen Preis angeboten wird. Wir freuen uns schon darauf und auf das Draußensitzen am Bach oder im wunderschönen Park, der im Winter leider nicht mal zu erahnen ist, aber auf der Webseite besichtigt werden kann.
So, das Rotkraut für morgen ist inzwischen auch fertig – Weihnachten kann kommen!