Das frühlingshafte Wetter lockt nach draußen – heute mal rund um Chemnitz bzw. die erste Hälfte davon. Auf dem Chemnitzer Rundwanderweg geht es vom Zeisigwald über den Chemnitzer Norden bis nach Rottluff.
Wir starten an der Endstelle der Linie 31 im Yorckgebiet und verlassen das Plattenbauviertel zügig Richtung Heideschänke. An der Heideschänke treffen wir schon auf den Chemnitzer Rundwanderweg, dessen grün-weiße Markierung über die ganze Strecke kaum zu übersehen ist. Lediglich in Röhrsdorf wird mal eine Markierung fehlen.
Los gehts also durch den Zeisigwald bis zur Dresdner Straße. Gleich danach laufen wir durch eine große Gartenanlage Richtung Hilbersdorf, wo wir kurz in den lärmenden Verkehr eintauchen. Gleich darauf geht es aber wieder auf ruhige Nebenstraßen bis wir am Schnellen Markt wieder Wald in den Wal eintauchen. Durch den Schnellen Markt erreichen wir die ehemaligen Kasernen, die gerade zu einem schönen Wohnviertel umgebaut werden. Gleich darauf folgt wieder Wald, dieses Mal der Ebersdorfer. Zwischendurch gibt es mal eine schöne Aussicht Richtung Glösa am Waldrand wo wir auf einem Hochstand Rast machen. Bald darauf queren wir die Bahnlinie nach Riesa und erreichen durch die Kohlung die Glösaer Straße.
Damit haben wir das erste Drittel und leider nun auch das ruhigste Stück des Weges hinter uns. Gleich nach der Glösaer Straße überqueren wir die Autobahn, die wir für den restlichen Teil des Weges mehr oder weniger deutlich hören werden. Es ist eigentlich geradezu erschreckend, wie große Teile der Stadt durch die grenzenlose automobile Freiheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Wir passieren auf unserem Weg viele auf den ersten Blick idyllische Wohnlagen, schöne Häuser im Grünen, aber leider mit unerträglichem Lärm gestraft.
Wir laufen nun durch den dank der Autobahn sehr lauten Sechsruthenwald und erst als sich der Weg hinüber nach Draisdorf wendet, wird es wieder angenehmer. Wir überqueren bei Draisdorf die Chemnitz und stellen fest, dass am derzeitigen Ende des Chemnitztalradweges die stillgelegte Bahnstrecke, auf der der Weg mal weitergebaut werden soll, einer Erwanderung harrt. Das machen wir aber jetzt nicht, sondern laufen vorbei an der Kläranlage durch die schöne Heinersdorfer Siedlung bis an den Rand von Wittgensdorf. Von dort geht ein schöner Weg durch eine Gartenanlage in einem idyllischen Tal hinüber zum Chemnitz-Center. Ok, schön ist es hier natürlich nur für Leute, die das Gehör verloren haben. Am Chemnitz-Center ist schön ohnehin vorbei und wir laufen entlang der Ringstraße parallel zur Autobahn. Beim Blick auf den Parkplatz kann man allenfalls Mitleid haben mit all den armen Irren, die kurz nach der großen Konsumorgie schon wieder die Läden stürmen. Sofern Sie einen Parkplatz finden …
Nach Passieren des Chemnitz-Centers tauchen wir recht unvermittelt in die Röhrsdorfer Dorflage ein, wo es wirklich schön sein könnte, wenn da nicht … Unser Weg führt uns nun vorbei am Kreuz Chemnitz, wo wir noch mal so richtig Autobahnfeeling erleben dürfen. Man fragt sich, wo diese ganzen Autos eigentlich hinwollen … Wahrscheinlich shoppen … Zum Glück wendet sich unser Weg nun wieder ein wenig von der A 4 ab und kurz bevor wir in den akustischen Einzugsbereich der A 72 kommen, ist es für einen ganz kurzen Moment fast so ein bißchen wie ruhig. Wenn man sich die Autobahn weg denkt, könnte es hier richtig schön sein, weitläufig liegt die Rottluffer Flur vor uns und nach Erreichen des Höhenzuges haben wir einen tollen Ausblick auf die Höhenzüge im Süden von Chemnitz, die wir in gar nicht all zu ferner Zeit im zweiten Teil des Chemnitzer Rundwanderweges erkunden werden. Der erste Teil ist nun mit Erreichen der Rottluffer Dorflage auch schon zu Ende und der Bus 32 bringt uns schnell nach Hause.
Diese kleinere Hälfte des Chemnitzer Rundwanderweges ist knapp 25 km lang und nimmt gut 5 h in Anspruch. Die Route findet sich wie immer online. Und hier gibts Bilder.
Bilder zur Wanderung (Passwort kann bei uns erfragt werden)