Mutters Geburtstag war der Anlass für ein Wochenende im Schlosshotel Purschenstein, sehr dekorativ gelegen im hübschen Örtchen Neuhausen im Osterzgebirge. Laut eigener Darstellung nennt sich das Hotel „Luxury“, eine Einschätzung die wir so nicht teilen können. Für Luxury fehlt es im Restaurant und vor allem beim Frühstück an Personal, dem Frühstück fehlt es zudem an luxuriösen Speiseangeboten und auch die Zimmer sind eher Durchschnitt. Mit einer geschlossenen Bar sammelt man auch keine Punkte beim Gast. Die Außenanlagen haben ebenfalls noch Potential. Um ein Wohlgefühl beim Gast zu erzeugen ist noch Einiges zu tun. Offenbar ist man sich der Defizite auch bewusst und vermarktet das Hotel über Sonderangebote und Gutscheine zu Sonderpreisen. Ob das hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.
Herausragend gut ist das Essen im schönen Restaurant des Hotels, welches sich in der liebevoll hergerichteten Remise befindet. Hier haben wir zwei mal sehr gut in jeweils mehreren leckeren Gängen gegessen. Leider passt der Service nicht zum Anspruch und den Leistungen der Küche, so dass am Ende ein zwiespältiger Eindruck bleibt.
Natürlich nutzten wir das Wochenende auch, um die Umgebung zu erkunden. Das Städtchen Neuhausen hat seine Blüte leider hinter sich. Zahlreiche leer stehende alte Fabrikgebäude zeugen von einer einst florierenden Möbelindustrie, von hier wurden bis zur Wende weite Teile der DDR und auch das nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet mit Stühlen versorgt. Im Museum Stuhlfabrik, Teil des Nußknackermuseums kann man sich ein Bild davon machen. Die putzigen Sammlungen sind durchaus einen Besuch wert, allein schon um die größte Spieldose der Welt in Aktion zu sehen. Es steht zu befürchten, dass die meisten der noch verbliebenen schönen alten Fabrikgebäude mangels Nutzung abgerissen werden. Schade.
Entlang des Flöhatals laufen wir durch den Ort und weiter nach Rauschenbach, wo wir uns bei einem Imbiss in der Lösermühle stärken. Doch schon wenig später verlassen wir mit blutenden Ohren den gastlichen Ort, das Mitteilungsbedürfnis der Wirtin war nicht länger auszuhalten, da hilft auch das leckere Softeis nicht. Durch tiefen Schnee geht es zurück nach Neuhausen, hier wird der Frühling noch ein wenig brauchen.
Anderntags besichtigen wir noch das Flugzeugmuseum Cämmerswalde und genießen die Aussicht vom Schwartenberg. Durch Seiffen und Olbernhau geht es dann schon wieder heimwärts und spätestens im unteren Flöhatal haben wir auch den Frühling wieder zurück, den wir später bei einer Stppvisite in Mutters blühendem Garten in vollen Zügen genißen können.
Bilder vom Wochenende finden sich hier (Passwort bitte erfragen).
Werter Gast Jörg, Ihr Mitteilungsbedürfnis ging meinem voraus, da Sie sich so über das schlechte Frühstück im Schloss aufgeregt hatten, war ich herausgefordert Sie über die Schönheit unseres Ortes zu informieren. Beim verlassen der Lösermühle waren Sie noch sehr freundlich und Ihre blutenden Ohren habe ich nicht gesehen. Meine Einladung in unseren schönen Eisgarten Sonnenschein bleibt dennoch bestehen. Mit freundlichen Grüßen: Maria
Liebe Maria,
während es für die Gäste sicher nicht unüblich ist, am Tisch zu reden, wünsche ich mir seitens der Wirtschaft etwas Zurückhaltung. Natürlich hören wir gern zu, wenn es Interessantes zu erfahren gibt, aber pausenloses Erzählen wird einfach zu viel.
In den gut besuchten Biergarten kommen wir sicher gern mal wieder, dann verteilt sich Ihre Aufmerksamkeit vielleicht auch auf mehr Gäste 😉
Nichts für ungut!
Jörg