Vom Wanderparadies Rhön wurde uns schon vielfach berichtet. Ein sehr langes Wochenende mit Freunden bot uns nun die Gelegenheit, einen ersten eigenen Eindruck zu gewinnen. Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen – weite, offene Naturlandschaften und zahlreiche Premiumwanderwege machen die Rhön zum Paradies für Genusswanderer.
Wir wohnen gut im Biohotel Sturm in Mellrichstadt, welches mit einem sehr großzügigen Garten punktet. Im Garten des Hotels kann man saunieren, baden, faulenzen oder sich durch den Naschgarten fressen. Auch das Essen ist im Sturm sehr gut, am morgendlichen Büffet ebenso wie abends im Restaurant. Spürbare Defizite beim abendlichen Service schmälern allerdings das Vergnügen und auch lärmende Biker, denen sich das Hotel verschrieben hat, passen für uns nicht so recht zum Wohlfühlkonzept.
Mellrichstadt liegt zwar am Rand der Rhön, aber viele attraktive Wege erreicht man von hier aus dennoch gut. Der Ort selbst ist hübsch, hat aber seine besten Zeiten auch schon hinter sich. Umso grandioser ist die umliegende Landschaft, die wir auf Premiumwegen entdecken. Premium heisst hier, eine Wegführung überwiegend auf schmalen Wald- und Wiesenwegen abseits von Straßen und Wirtschaftswegen, exzellente Wegweisung und viele Sitzmöglichkeiten zum Genießen der weiten Aussichten.
Unbestrittener Favorit war für uns die Hochrhöntour (16 km) mitten im Herz der Rhön. Großartige Aussichten, herrliche artenreiche Bergwiesen und offene Landschaft charakterisieren diesen Weg, auf dem wir freilich ganz und gar nicht alleine sind. Wesentlich ruhiger und dennoch sehr schön und abwechslungsreich ist die Museumstour (24 km), die neben dem Freilichtmuseum die ehemalige innerdeutsche Grenze und ein Hochmoor berührt. Großartige und vielfältige Naturlandschaften, Ruhe und weite Aussichten bietet uns der Vorderrhönweg (15 km), der uns zu alten Hutebuchen und herrlichen Bergwiesen führt. Als Bonus entdecken wir viele blühende Herbstzeitlose.
Am Rande der Rhön liegt die alte Residenzstadt Meiningen, der wir gleich auf dem Hinweg einen Besuch abstatten. Zahlreiche repräsentative Gebäude lassen den alten Glanz dieser Kulturstadt erahnen. In der lebendigen und hübschen Altstadt stärken wir uns mit lecker Bratwürsten und später mit Kaffee und Kuchen – dieser Stadtbummel lohnt sich.
Mit dem festen Willen zurückzukommen, verlassen wir die Rhön. Schließlich gibt es noch den Fernwanderweg Hochrhöhner, den wir uns in den nächsten Jahren ganz bestimmt mal vornehmen. Ganz zu schweigen von den anderen mehr als 20 Premiumwegen, der Rhön die wir noch nicht gegangen sind und den vielen Städten und Dörfern der Rhön, die wir noch nicht kennen. Und natürlich lockt auch das nahe Werratal zu weiteren Touren hinter den Thüringer Wald.