Die Gegend um Hainichen ist auf unserer Karte gemachter Wanderungen noch ein weißer Fleck. Mit dieser Tour durch die nahen Striegistäler wollen wir die Lücke füllen, sicher nicht zum letzten mal.
Die freundliche Kleinstadt Hainichen liegt hübsch im Tal der Striegis. Wie in vielen ostdeutsche Kleinstädten fehlt es an Leben und selbst im unmittelbaren Zentrum erwarten noch viele Häuser, deren alten Glanz man bestenfalls erahnen kann, auf ihre Erweckung. Schade eigentlich.
Wir folgen der kleinen Striegis von Hainichen Richtung Kalkbrüche. Der schöne Wanderweg läuft immer nach am Fluß und auch nah am Bahndamm der stillgelegten Strecke. Im Tal gibt es viel unberührte Landschaft, immer wieder unterbrochen durch kleine Siedlungen. An manche Stellen trübt die nahe Autobahn die Idylle erheblich. Umso unverständlicher, dass um einen möglichen Radweg auf dem Bahndamm seit mehr als 10 Jahren ein Kampf zwischen Befürwortern, erbitterten Gegnern und hilflosen Planern tobt.
So erreichen wir die Kalkbrüche mit dem gleichnamigen Gasthof. Ein Blick in die überraschend tiefen Kalklöcher beeindruckt! Weiter geht es nun durch die bizarr geformte Bergbaulandschaft hinunter ins Tal der Großen Striegis. Auch in diesem Tal sind wir bald wieder mit dem Fluß allein, der durch weite Wiesen mäandern darf, links und rechts begrenzt durch die steilen bewaldeten Hänge und hier und da mit Raum für feuchte Auwälder. Käme nicht bald wieder die Autobahn in Sicht- und Hörweite, könnte man sich in einem Naturidyll wähnen. Wir sehen das Werk eines fleißigen Bibers, der scheinbar wahllos mitteldicke Bäume umlegt.
Wir folgen nun dem Tal bis Pappendorf, im letzten Abschnitt auf schönem Weg am Hang hoch über dem Tal. Wir drehen eine Schlaufe durch das gar nicht mal so schöne Dorf. Nun folgen wir Feldwegen durch eine ausgeräumte Agrarwüste, was dem Wanderer wohl erst im Kontrast zur schönen Naturlandschaft der Täler bewusst wird. Vor Hainichen tauchen wir erneut in ein schönes Tal ein, der Pahlbach fließt hier talwärts. Von hier erreichen wir bald den hübschen Stadtpark von Hainichen mit ein paar Tiergehegen. Eine große Fläche Sieber-Krokusse leuchtet blau-gelb im letzten Licht des Tages. Wenige Schritte weiter passieren wir eine urige Schlucht und stehen wieder mitten in der Stadt.
Hier endet nach 23 Kilometern unsere schöne Runde. Wir lassen diese noch im Wintergarten Hainichen ausklingen. Eine warme Stube, freundliche Bedienung und solide deftige Küche sind nach einer solchen Runde an einem doch recht kühlen Wintertag perfekt. Der ID3 von TeilAuto bringt uns flott aber entspannt zurück nach Chemnitz.