Nix mit „von Eise befreit …“ Bei fast schon sommerlichem Wetter genießen wir am Ostersonntag eine Wanderung durch die grünende und blühende Flur zwischen Niederwürschnitz und dem Chemnitzer Ortsteil Rabenstein. Auf dem Hinweg werden wir freundlicherweise mitgenommen und lassen uns nahe der Autobahnabfahrt in Niederwürschnitz absetzen.
Die vom Bergbau geprägte Siedlungslandschaft im Oelsnitz-Lugauer Revier ist auch heute noch sehr heterogen. Teils dörflich, teils kleinstädtisch, dazwischen Gartenanlagen, Felder, Wälder, Halden und allerlei diffuse und mindergenutzte Siedlungsstruktur. Nicht überall schön, aber mindestens interessant, wie intensiv die bergbauliche Nutzung dieses Gebiet noch immer prägt. Unser Weg führt in allerlei Zickzack durch Niederwürschnitz und Lugau, bevor wir nahe Erlbach-Kirchberg wieder eher landwirtschaftlich geprägte Räume erreichen. Wir folgen ein ganzes Stück einem schönen Tal, durch das ein Bächlein mäandert, an dessen Ufern es in weiß (Buschwindröschen), hellgelb (Scharbockskraut) und dottergelb (Sumpfdotterblume) wunderbar blüht. Drumherum ergrünt die Flur – das ist wohl wahrlich eine Auferstehung, die sich zudem jährlich wiederholt. Wir passieren das hübsch Örtchen im Tal, ehe es weiter geht über einen Höhenzug und dann hinab in den wunderbaren Hirschgrund, der uns inmitten wunderbarer Natur bis hinab nach Oberlungwitz führt.
Wir queren Oberlungwitz und danach geht es schon wieder bergan, durch ein weites Tal welches uns fast nach Hohenstein-Ernstthal bringt. Wir folgen ein Stück der Bahnstrecke und später dem neuen Geh- und Radweg Richtung Wüstenbrand. Wir queren den Ort und laufen bergan, zum höchsten Punkt unserer Tour, dem Heidelberg. Außer einem großen Parkplatz und einem Aussichtsturm gibt es hier aber nicht viel zu sehen und wir laufen weiter Richtung Rabensteiner Wald. Dort führt unser Weg lange am Waldrand entlang mit schönen Aussichten auf Grüna und später auch auf Chemnitz. Noch ein paar Kilometer durch den Wald und schon sind wir im Ortsteil Rabenstein, wo wir mit perfektem Timing in den Bus steigen, der uns in wenigen Minuten nach Hause bringt. Hinter uns liegen gut 22 Kilometer, schöne Landschaften und eine frühlingshafte Natur. Zum Abendessen laden wir uns ein und genießen die leckeren Rouladen meiner Mutter zu Bierchen und Rotwein.