Mit dem Rad nach Saxdorf

Einen weiteren Kurzurlaub auf unserem Saxdorfer Landsitz verbinden wir mit einer schönen Radtour. Da die Versorgungslage auf dem Land ohne motorisiertes Fahrzeug nicht ganz so ist, wie es der Städter braucht, haben wir allerlei Vorräte angelegt und konnten tatsächlich gut und lecker eine Woche ohne Einkäufe leben – lediglich das Bäckermobil haben wir genutzt und einmal auswärts gegessen.

Wir starten an einem sehr verregneten Wochenende, so ziemlich das einzige in diesem Monat. Ob wir das verdient haben, sei mal dahingestellt, jeden falls wird Tag 1 ziemlich nass. Mit guter Ausrüstung macht das Fahren dennoch Spaß und wir genießen die schöne Landschaft. Zunächst fahren wir nach Frankenberg und folgen der Zschopau bis sie in der Mulde aufgeht. Klingt nach gemütlichem Radeln am Fluß, ist es aber nicht, denn der Weg geht ständig hoch und runter. Für die Bergwertungen entschädigen Bäume voller leckerer Kirschen. An der Talsperre Kriebstein kehren wir urig ein. Erst im Muldental bleibt der Weg am Fluß. Wir erkunden das unerwartet hübsche Döbeln, konditern lecker und erreichen wenig später nach 68 km unsere erste Unterkunft, den Waldgasthof Margaretenmühle. Das gastliche Haus können wir gar nicht genug empfehlen. Es liegt absolut ruhig mitten im Wald, wir essen lecker und der Service der Familienwirtschaft ist durchweg freundlich souverän. Das merken wir uns!

Tag 2 führt nun wieder bergan, es gibt wieder Kirschen und zumindest anfangs scheint die Sonne. Bald erreichen wir den idyllischen Jahnatalweg, der uns immer am Bächlein entlang, durch Wiesen, Dörfer und parkartige Wälder bis nach Riesa bringt. Dort gibt es einen leckeren Snack, bevor wir mit der Fähre über die Elbe setzen. Nun folgen wir einem der zahlreichen Kanäle der Röder – auf einem schönen Weg, der allerdings bei einsetzendem Starkregen selbst zum Bachlauf wird. Schön durchnässt kommen wir am Schloss Tiefenau an, wo wir uns bei Kaffee und Kuchen wieder in der Sonne trocknen. Durch die Tiefenauer Teichlandschaft und ein paar Feldwege erreichen wir nach 75 km Saxdorf. Wenig später steht leckere Sommerküche auf dem Tisch (Vorräte!) und wir genießen den ersten schönen lauen Sommerabend unserer Saxdorf-Woche im Hof – in aller Ruhe und ganz allein.

Die Woche vergeht mit Lesen, Werkeln, Gärtnern, Kochen und lecker Essen wie im Flug. Beim Bäckermobil steigt kurzzeitig die Nachfrage um 1/3. Zwischendurch machen wir einen kleinen Ausflug mit dem Rad, durch dystopische Landschaften bei Falkenberg bis nach Herzberg. Möglicherweise rührt der Landschaftseindruck auch vom Wetter her, es ist trüb und dunkel und ab Herzberg regnet es auch. Hier ist allerdings auch der Weg wieder schöner. Wir folgen der Elster bis zum Gasthaus Bomsdorf. Kulinarisch nichts Besonderes, aber nett und herzlich. Für die verbleibenden Kilometer bleibt es dann trocken und nach insgesamt 64 km sind wir wieder zurück in Saxdorf.

Und schon geht es wieder auf den Rückweg. Über Mühlberg, Dahlen und Wermsdorf geht es zur Mulde. Unterwegs erfreuen wir uns an den Wäldern der Dahlener Heide, allerlei Ausblicken, dem im Wideraufbau befindlichen Schloß Dahlen und der beindruckenden Schloßanlage der Hubertusburg. An der Mulde geht es dann rasch nach Grimma, wo wir nach 68 km im Hotel Kloster Nimbschen übernachten. Auch hierfür gibt es eine Empfehlung – wenngleich Nimbschen weniger ruhig und um Einiges größer ist, als der Waldgasthof. An dem Abend sind aber keine großen Events und wir sitzen zum Abendessen an einem schönen warmen Sommerabend ganz wunderbar zwischen herrlich blühenden Stauden am Teich draußen. Das Essen passt gut dazu! Von Grimma geht es weiter an der Mulde, hier bleibt der Weg zumindest meist im Tal, aber der eine oder andere Hügel ist dazwischen. Durch schöne mittelsächsische Landschaft passieren wir Colditz und Rochlitz. In Sörnzig kehren wir noch schön im Biergarten ein, bevor wir das Muldental verlassen und mit vielen tollen Aussichten hinüber ins Chemnitztal wechseln. Erwähnte ich schon, dass es an beiden Tagen unterwegs wieder Kirschen satt gab? Im Chemnitztal rollen wir ganz entspannt nach Hause, wo wir nach 62 km ankommen.