Nun haben wir schon den 4. Advent und es wird höchste Zeit, die Planung des Weihnachtsmenüs fertigzustellen. Da wir auch vegane Gäste erwarten, enthält das Menü nur eine einzige Komponente tierischen Ursprungs für die es eine leckere vegane Alternative gibt. Ganz nebenbei dürfte das Menü dadurch auch angenehm leicht und bekömmlich werden, was nach der Völlerei am Heiligabend, Stichwort Schusters Neunerlei, also Wurst, Wurst und Wurst, ganz gut tun wird. Selbstredend kommen die meisten Zutaten aus der Region, wie z.B. die leckeren Gemüse vom Lommatzscher Bauern und das Roastbeef vom Angusrind aus Stelzendorf. Da Weihnachten ist, lassen wir uns aber auch ein bisschen exotisches und weit gereistes Obst gut schmecken. Und so sieht es aus, das Weihnachtsmenü 2016:
Wir kochen eine schöne Kürbissuppe vom Butternutkürbis mit Lauch. Dazu gibt es einen Klecks Petersilien-Kürbiskernpesto sowie ein paar geröstete Kürbiskerne.
Sodann folgt ein Carpaccio von roten und gelben Bete mit Feldsalat, Granatapfelkernen und Haselnussöl. Dazu werden die Bete mit ein paar Gewürzen in Folie im Ofen gegart und nach dem Abkühlen in dünne Scheiben gehobelt.
Zum Hauptgang kommt das bei niedrigen Temperaturen rosa gegarte Roastbeef auf den Tisch. Nicht nur für die Veganer gibt es zudem Rotkohlrouladen mit einer würzigen Füllung aus Pilzen, Zwiebeln, Möhren, Sonnenblumenkernen, Backpflaumen, Grünkern und etwas Sojaschnetzel. Aus Möhren, Zwiebeln, Pastinaken, Lauch sowie Rotwein und Portwein entsteht ein festlich würziges Sößchen. Begleitet wird das Ganze von zartem Rosenkohlgemüse und Kartoffel-Sellerie-Püree. Der sorgfältig in Blätter zerlegte und auf den Punkt gegarte Rosenkohl hat übrigens nichts mit dem oft in der Gastronomie angebotenen muffig-matschigen Gemüse gleichen Namens gemein.
Als süßer Abschluss kommt eine Entdeckung, die ich erst kürzlich gemacht habe, auf den Tisch, eine Mousse au Chocolate von der Avocado. Man findet dazu diverse Rezepte im Netz, aber im Grunde muss man nur reife Avocado mit Kakaopulver und Ahornsirup vermengen bis eine deutlich nach Schokolade schmeckende Masse angenehmer Konsistenz entsteht. Daneben legen wir eine in einem Gewürzsirup marinierte Birne und dekorieren mit Zesten von der Orangenschale, Kumquats und Physalis.
Der kluge Koch denkt nicht nur vor, sondern kocht auch vor. Und so sind einige Komponenten schon vorbereitet und harren im Tiefkühler ihrem großen Auftritt am Abend des 1. Weihnachtsfeiertages. Eingekauft ist auch schon das Meiste, nur ein paar frische Zutaten müssen noch besorgt werden. Im Grunde könnte es also eine ruhige und besinnliche Vorweihnachtswoche werden. Der dienstliche Terminkalender verspricht allerdings Anderes. Immerhin hören wir heute abend in der Chemnitzer Kreuzkirche noch das wunderschöne Weihnachtsoratorium von Bach. Mal sehen, wie weit die festlich besinnliche Stimmung dann in die Woche trägt.
Nachtrag: und so sah es aus – Bilder vom Weihnachtessen