Weihnachten

Tja, das Fest der Freude und Besinnlichkeit, wie man sie dieser Tage sehr schön in den Supermärkten und Einkaufszentren beobachten kann.
Es ist schon seltsam, zu beobachten, dass so mancher dieses Fest zum Anlass nimmt, seine Kontaktlisten abzuarbeiten und all den Leuten, die man das ganze Jahr weitgehend ignoriert hat, eine wenig individuelle Grußbotschaft zu übermitteln.
Auch ich habe wie viele andere die Vorweihnachtszeit ausgiebig genutzt, um mal wieder etwas bodenständige Kulinaria aus dem Angebot der Weihnachtsmärkte in mich hineinzustopfen. Letztlich zeigen sich auch hier erhebliche Qualitätsunterschiede, so dass es gute Gründe gibt, immer wieder auf die selben bewährten Anbieter zurückzugreifen. Meine Favoriten der Weihnachtsmarktschlemmerei sind ganz klar die gebratenen und gesottenen Würste der ungarischen Fleischerei, das Knoblauchbrot vom Mittelaltermarkt, Backfisch und natürlich der Langosz, das Ganze abgerundet mit ein paar Krapfen. Versuche an anderen Ständen waren wenig glücklich, von geschmacksarm bis arg magenquälend reicht die Palette der Ergebnisse. Insbesondere sei von diversen Mega-Bratereien abgeraten, die ein recht liebloses Potpurri von Fleischvariationen anbieten, deren einziger gemeinsamer Nenner wohl die Profitmaximierung ist. Von zwei getesten Speisen fielen auch prompt zwei durch. Interessant ist der russische Stand, die Produkte sind sehr lecker, allerdings sollte man zwischen Bestellung und Übergabe der Ware besser nicht allzu scharf hinsehen, russisch eben …
Auf einem ganz anderen Niveau kocht man im Pattis. Ich könnte jetzt frech behaupten daselbst erstmalig in einem Sterne-Restaurant gegessen zu haben, aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn wir besuchten nicht das Feinschmeckerrestaurant Pattis sondern das daneben befindliche Restaurant Vitalis, welches aber von der gleichen Küche beschickt wird. Mal von einigen Patzern beim Service abgesehen, war der Abend wunderbar, zum hervorragenden Menü suchte uns das Personal eine sehr leckere Weinbegleitung aus. Insgesamt war das Ganze zudem für die gebotene Leistung spektakulär billig. Allerdings bin ich nun natürlich erst recht neugierig, ob der Unterschied zur benachbarten Sterneküche nur noch in der aufwändigeren Dekoration besteht oder ob man da geschmacklich auch noch mal einen Sprung macht. Kurz, das Pattis wird mich auf jeden Fall noch mal wiedersehen 😉
Von einer betrüblichen Entwicklung in der Chemnitzer Gastronomie wäre noch zu berichten. So machte sich jüngst bei einem Besuch im Delicate nach 22:00 Uhr ein längst vergessen geglaubter Geruch breit, der von brennenden Zigaretten. Das Personal beschied uns dann, das wäre jetzt so, nach Küchenschluss dürfe wieder geraucht werden. Hoffen wir, dass diese Unsitte nicht weiter um sich greift und noch weitere Kneipen potentielle Stammkunden verlieren. So langsam wird es ohnehin eng in Chemnitz, denn auch eine andere vormalige Stammkneipe, das Exil (vormals DiFranco deluxe) hält seit längerem die Montagsrunde mit DJ-Mugge fern.
Im Übrigen wünsche ich allen, die mich kennen und mögen frohe Festtage und ein gesundes neues Jahr bevor ich mich in einen ganz und gar nicht weihnachtlichen Urlaub verabschiede.

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