Schwerin und BUGA

An diesem Wochenende fand bei phantatstischem Wetter der lang geplante Besuch der Bundesgartenschau in Schwerin statt. Zur BUGA selbst muss man nicht viele Worte verlieren, es ist ja genug darüber geschrieben worden und unter den Voraussetzungen der Lage des Ausstellungesgeländes am Schweriner See rund um das Schloss konnten die Planer fast nichts falsch machen. Insgesamt eine sehr schöne und nahezu rundum gelungen Anlage, der man nur wünschen kann, dass sie bundesweit viele Nachahmer findet und unsere Garten- und Landschaftsbauer endlich mal weg von dem ewigen Einerlei gepflegten Grüns und Bunts kommen. Im Gegensatz etwa zu Gera 2007 waren die Pflanzungen in Schwerin angenehm zurückhaltend und wohltuend. Generell war auch in Gera schon ein Trend zu Prärie- und Steppenpflanzen zu erkennen, der hier konsequent ausgebaut wurde, etwa in den wunderschönen Hügel der Gärten des 21. Jahrhunderts. Auch die historischen Anlagen des Schweriner Schlosses wurden sehr schön eingebunden und um einige schöne Rabatten ergänzt. Bei den Rabattten geht offenbar ein Trend zum bunten Mix, der gebändigt wild wirkt und trotz des scheinbaren Ducheinanders deutlich die Hand des Planers in der Zusammenstellung der Höhen, Farben und Strukturen erkennen lässt. Endgültig durchgesetzt haben sich anscheinend auch die von mir so geliebten hohen Verbenen, die dank einiger Importe aus Saxdorf inzwischen auch in Chemnitz heimisch sind und auf der BUGA massenhaft gepflanzt waren. Aber auch andere Arten, wie etwa die Agastachen, die mir aus Saxdorf und dem eigenen Garten wohlbekannt sind erfahren endlich ihre verdiente Würdigung in der Gartenpraxis. Insgesamt wirklich eine sehr runde Sache, mit nur ganz wenigen Stellen, wo man vielleicht mal „naja …“ sagen würde.
Überraschen schön auch die Gastgeberstadt Schwerin, die natürlich von ihrer reizvollen Lage zwischen den Seen profitiert, aber auch mit vielen repräsentativen Gebäuden und einer wunderschönen Altstadt zu protzen weiss. Dazu kommt eine sehr lebendige Restaurant- und Kneipenkultur, die der Stadt an einem warmen Frühherbstabend noch südländischen Charme verleiht. Ein kleiner Wermutsstropfen nur die ortsansässige Hotellerie, die den Mangel schamlos ausnutzt und ihre Gäste gnadenlos abzockt. So war man gezwungen, in Zimmern zu übernachten, die man wohl in kaum einer anderen Stadt zu diesem Preis tolerieren würde. Man kann der Stadt nur wünschen, dass ihre Hoteliers damit nicht all zu viele künftige Besucher vergraulten.

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