Dieses Wochenende waren wir im Vogtland unterwegs. Das Wochenende begann zwar mit langem Zaudern ob wir es nun wagen sollen oder nicht, da die Wetterentwicklung zunächst recht unsicher war – zum Glück haben wir uns aber richtig entschieden!
Zum Quartier wählten wir uns das Landhaus Marienstein, ruhig und hoch über dem Kleinstädtchen Bergen gelegen. Das Landhaus Marienstein ist ein kleines, aber sehr feines, familiär geführtes Hotel, wo man dennoch vergleichsweise preiswert wohnt. Der Service ist sehr aufmerksam, man serviert ein äußerst vielfältiges Frühstück und alles ist sehr stilvoll eingerichtet. Vom Essen im Landhaus wird später noch die Rede sein. Neben all dem ist sicherlich die Lage des Hauses zu erwähnen, auf einem Hügel inmitten von einer wunderschönen Wiesen- und Waldlandschaft, wunderbar ruhig und mit weitem Blick über das Vogtland.
Leider stand uns die Küche des Hauses am Anreisetag erst einmal nicht zur Verfügung, da offenbar Mann und Maus mit einer Veranstaltung beschäftigt waren, so dass wir uns erst mal mit der lokalen Gastronomie in Bergen anfreunden mussten, was allerdings aus kulinarischer Sicht nicht besonders erbaulich war. Immerhin gab es brauchbares Bier, was den Abend dann noch retten konnte.
Durch das leckere Frühstück gestärkt, nahmen wir dann am Samstag eine größere Tour in Angriff. Von Bergen ging es zunächst mit vielen schönen Ausblicken in Richtung Treuen und Falkenstein nach Neustadt. Von dort führte uns der Weg über Grünbach zu den Rissfällen, wo wir in der nahe gelegenen Bauernschänke erst ein mal einen kleinen Imbiss einnahmen. Die uns dort servierten gebackenen Klöße (alias Bambes) zeigten, dass auch einfache Küche höchst lecker sein kann – auf jeden Fall eine Empfehlung wert!
Von dort ging es nun entlang der Floßgräben nach Muldenberg und von dort um die nahegelegene Talsperrre gleichen Namens herum und schließlich durch ein großes Waldgebiet nach Schöneck. In Schöneck genossen wir dann wieder wunderschöne Ausblicke auf den schön gelegenen Ort und die weite Landschaft sowie leckere Torte im kleinen Cafe am Brauereimuseum – ein weiterer Tipp!
Nun doch schon etwas müde ging es auf den Rückweg, über die Birkenhäuser und Korna nach Kottengrün und schließlich zurück nach Bergen, immer wieder durch wunderschöne Wiesen und Wälder und mit phantatischen Fernblicken, teils bis ins Elster- und Fichtelgebirge. Alles in allem eine wunderschöne Rundtour, für die wir etwa 9 Stunden unterwegs waren.
Abends gab es dann noch einen weiteren Höhepunkt, nämlich ein Menü im Landhaus Marienstein. Zum Auftakt zunächst ein wunderbar aromatisches Wildkräutersüppchen, gefolgt von höchst aromatischen gefüllten Gnocchi mit Bärlauchpesto und einer getrüffelten Soße und schließlich als Hauptgang Scholle, gefüllt mit Spinat auf Kartoffelpüree begleitet von einer Hummersauce und einem Gemüse aus knackigen Algen. Alles wunderbar aromatisch, sehr gut gewürzt und auf den Punkt zubereitet und es ist sicher nicht übertrieben, zu sagen, dass man nur sehr selten so gut isst! Lediglich das Dessert, verschiedene Schokoladencremes, war dann vergleichsweise langweilig, aber es wäre zugegebenermaßen auch schwierig gewesen, auf die Gänge zuvor noch etwas draufzusetzen.
Am Sonntag gab es dann noch einmal eine kleinere Wanderung durch das Triebtal in der Nähe von Treuen, eine wunderschöne, ruhige und ursprüngliche Tallandschaft, die auch immer wieder einen Besuch lohnt.
Alles in allem ein wunderschönes Wochenende im Vogtland mit jeder Menge landschaftlicher wie kulinarischer Höhepunkte und man fragt sich immer mehr, warum man überhaupt in fernen Ländern Urlaub machen soll, wenn es hier in der Nähe so schön ist!