Wandern mit Kind und Kegel oder Ein frettchenfreies Märzwochenende

Da war es nun so weit. Es war beschlossen, dass ich keinen Linuxtag mehr becatern wollte, folglich musste ein zünftiges Alternativprogramm her, auf dass mir an diesem Wochenende nicht fad wird.
Nachdem R., der Verräter, leichtsinnigerweise doch noch zugesagt hatte, beim Linuxtag zu helfen, blieben nur noch RTLP, HOB und T.M..
Unglücklicherweise war dann auch noch Herr O. der Meinung, krankheitsbedingt ausfallen zu müssen, so dass sich der Teilnehmerkreis zunächst weiter einschränkte. Genug jedoch mit dem Vorgeplänkel.
Erster Tag, Samstag: Wandern mit RTLP und T. im Rabenauer Grund. Zunächst trifft man sich am Bahnhof Freital-Coßmannsdorf und besteigt die Weißeritztalbahn, die bei den anwesenden Kindern schon mal für große Begeisterung sorgt und uns nach Seifersdorf bringt. Von dort laufen wir entlang der Bahnlinie wieder zurück, womit die Strecke schon hinreichend beschrieben wäre.
An sich ist die Strecke auch nicht all zu weit, dank intensiven Einsatzes der Herren T.H. (4 Jahre) und P. (2 Jahre) gelingt es aber, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf knapp unter 1 km/h zu drücken, so dass genügend Zeit bleibt, das idyllische Tal mit dem Flusslauf der Weißeritz, vielen Felsen und dem immer wieder auftauchenden dampflokgetriebenen Zug ausgiebig zu bewundern. Nachdem Herr T.H. feststellt, dass er mit meiner Assistenz gar vorzüglich klettern kann, verbringen wir den Rest der Strecke damit, gefühlt alle zwei Meter gemeinsam die Felsen hochzulaufen.
Wandern mit Kindern ist echt toll! Einziger Wermutstropfen, für die gewählte Geschwindigkeit war es einfach zu kalt – im Sommer aber gern wieder.
Da wir nicht recht sicher sind, ob uns HOB nicht einfach belogen haben, beschließen wir, auf dem Rückweg noch einen Kontrollbesuch einzulegen. Und siehe da, alle sind wohlauf und es ist sogar Kuchen da. Einzig H. sieht man an, dass sie wohl doch einige Tage im Krankenhaus war. Nichtsdestotrotz beschließen die drei, für den Abend zu uns zu stoßen. Ferner beschließen wir, mit HOB zu Fuß zu RTLP zu gehen, so dass wir uns kurz darauf auf einer gut einstündigen Wanderung quer durch Dresden wieder finden. B. wählt die Strecke so geschickt, dass wir so ziemlich alle häßlichen Ecken Dresdens sehen und die Altstadt konsequent meiden.
Kurz nach der Ankunft gibts dann auch schon lecker Essen, Wein, Sekt und Bier, nette Gespräche und Tag 1 wirkt gelungen.
Tag 2, Sonntag beginnt recht früh, Herr T.H. zeigt großes Engagement, mir das Badezimmer frei zu machen, vermutlich in der Hoffnung mich recht schnell für diverse Spielchen gewinnen zu können. Nach einem leckeren Frühstück mit den Kindern (O-Ton Herr T.H. „Ich hab heut nämlich schon mal gekotzt …“) verlassen wir die gastliche Familie und ich beschließe mit Herrn T.M. noch mal ein paar Meter (oder Mäder?) zu machen. Zum Ziel wird kurzentschlossen das Triebischtal bei Meißen auserkoren.
Wir starten am Gasthof Rehbockschänke und wandern zunächst zum idyllisch gelegenen Batzdorf. Von dort geht es rüber ins Rehbocktal und entlang eines lauschigen Bachlaufs bergauf bis zu einem Speicher. Entlang eines ruhigen Sträßchens laufen wir nach Bockwen, welches wir durchqueren und einem alten Hohlweg folgen, der uns hinüber ins Triebischtal nach Buschbad bringt. Dort queren wir die Triebisch und folgen bei der Bahnlinie einem Weg steil bergan zum Aussichtspunkt Götterfelsen mit schönem weiten Blick ins Tal. Von dort wandern wir immer auf der Höhe bleibend (was nicht immer gelingt) mit schönen Ausblicken auf die Albrechtsburg gen Meißen. Durch diverses nutzloses Hin und Her ganz schön geschafft, stärken wir uns erst mal im zweitbesten Cafe und laufen schließlich entlang der Elbe zurück zum Parkplatz. Insgesamt kam dann mit doch vier Stunden Laufzeit eine zünftige Tour zusammen, die einen schönen Ausgleich zum Vortag, aber auch eine tiefe abendliche Erschöpfung brachte. Auf jeden Fal war Tag 2 auch gelungen.
Bliebe noch von den Tagen 0 und -1 zu berichten, die ich Herrn R, dem Verräter, widmete. Am Abend -1 gab es feines Bierchen beim Onkel Franz, der ersten Adresse für bodenständige Gaumen- und Kehlenfreuden auf dem Kassberg. Um dem ursprünglich mit Herrn R. angedachtem Ziel des Wochenendes, nämlich Wandern in Verbindung mit höchster Kulinarik, doch noch ansatzweise nahezukommen, sind wir am Abend 0 ins Alexxanders eingefallen, wozu im Wesentlichen zu sagen wäre, dass es gewohnt gut ist. Ansonsten wurden darüber ja hier schon genügend Worte verloren. Übrigens ist Prosecco mit Campari erstaunlich lecker.

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