Im Namen des Hasen und bei schönstem Wetter bot das lange Osterwochenende Gelegenheit zu allerlei Aktivitäten.
Am Freitag ging es zunächst mit der Großfamilie auf Wanderschaft, südlich von Schöneck durch das wunderschöne Vogtland. Diese Landschaft mit ihren sanften Hügeln, weiten Ausblicken, idyllischen Tälern und verträumten Dörfern ist für mich eine der schönsten des Großraums Erzgebirge/Vogtland. Komisch nur, dass man dort, obschon in Schöneck ein riesiges Ex-FDGB-Ferienheim mit Hunderten Urlaubern existiert, kaum anderen Wandern begegnet. Wir starten in Schöneck an der Kirche und laufen über die unteren Birkenhäuser zunächst nach Schilbach. Unsere Tour verläuft nun überwiegend auf wenig befahrenen Nebenstraßen und führt uns durch idyllische Täler und mit schönen Ausblicken nach Marieney, dem Geburtsort des Heimatdichters Julius Mosen. Von dort geht es nach Eschenbach, eine traumhaft ruhige Dorflage, von wo man wiederum einen herrlichen Blick hoch nach Schöneck genießt. Über den Pferdekopfweg geht es nun Richtung Schöneck, vorbei an den Herrenteichen erreichen wir das Städtchen nach knapp 16 km bzw. 5 h. Der große Troß kommt eben doch nicht ganz so schnell voran, wie es die Wanderer sonst gewohnt sind. Einen Überblick über die Tour findet man hier, Bilder sind da (Passwörter gern auf Anfrage).
Übrigens finden sich an dieser Stelle im Netz künftig alle Bilder von uns, so zum Beispiel die vom Hausboot-Urlaub und die von Shanghai.
Am Samstag ging es dann abends in den Garten, es gab Waldmeisterbowle und dazu ein paar unkoventionelle Grillspezialitäten. Waldmeisterbowle ist echt lecker, die sollte es öfter geben, aber leider ist die Saison dieses Krauts recht kurz. Man sagt ja dem im Waldmeister enthaltenen Wirk- und Aromastoff Coumarin gewisse schädigende Wirkung nach, aber ich merke davon noch nichts …
Sonntag gab es dann Hochkultur, in der Oper spielte man „Die Heimkehr des Verbannten“ eine wiederentdeckte Oper von Otto Nicolai. Das war ohne Zweifel für mich eine der besten Opernaufführungen der letzten Jahre, ein sehr kurzweiliges, musikalisch sehr gelungenes und hochdramatisches Stück voller wunderschöner Duette, Terzette und sogar Quintette bei denen die Sänger zu Hochform aufliefen, vor allem Julia Bauer in der Hauptrolle hat hier geglänzt. Bei dieser Oper fragt man sich nun wirklich, warum die nicht im regulären Repertoire zu finden ist, da wird sehr viel Schlechteres in den Opernhäusern der Welt gespielt. Aber gut auch, dass es diese wiedergefundenen Stücke gibt, kann sich doch die Oper Chemnitz damit glanzvoll in Szene setzen und sich einen überregional hervorragenden Ruf erspielen. Einziger Wermutstropfen: entgegen der ursprünglichen Ankündigung im Spielplan begann die Aufführung schon 15:00 Uhr, das ist nun bei diesem herrlichen Wetter wahrlich keine Zeit, in die Oper zu gehen!
Nach der Oper haben wir seit langem mal wieder im Janssen gegessen – die können es auch noch. Allerdings würde dort mal eine grundlegende Überarbeitung der Karte gut tun, viele Speisen gibt es dort nun so oder mit leichten Variationen schon seit Jahren, zumindest habe ich bei der Lektüre der Karte immer das Gefühl, das Meiste schon zu kennen. Nichtsdestotrotz war alles sehr lecker.
Heute nun noch ein Brunch bei einer Freundin in Niederwiesa, was wir mit einer kleinen Radtour verbinden konnten. Auf dem Hinweg ging es durch die Stadt bis zum Bahnhof Hilbersdorf wo man sich vor der Brücke rechts hält (Richtung Eisenbahnmuseum) und weiter der grün-weißen Markierung durch eine Gartenanlage folgt, bis man nahe der Bundesstraße auf den Weg nach Niederwiesa trifft, so daß man nahezu frei von großen Straßen dorthin gelangt. Nach viel und leckerem Essen ging es auf dem Rückweg noch von Niederwiesa hinab Richtung Flöha, wo wir auf das Zschopautal treffen und am Fluß entlang zurück nach Braunsdorf fahren. Von dort geht ein ruhiger Weg durch Ortsteile von Lichtenwalde zur Brettmühle und schließlich durch die Ortslage Ebersdorf bis hinauf zur Stiftskirche, wo wir uns rechts halten und dem Stiftsweg Richtung Glösa folgen, wo man auf den Radweg „Rund um Chemnitz“ trifft. Dieser bringt uns schließlich ins Chemnitztal, wo wir dem Chemnitztalradweg bis fast nach Hause folgen können.