Auch wenn einem das Wetter draußen anderes glauben machen möchte, wir haben Advent!
Folglich waren wir wie jedes Jahr mit einigen Sportfreunden im Hause Seltner in Oberwiesenthal zu Gast.
Neben dem üblichen maßlosen Essen und Trinken fanden wir am Samstag auch Zeit für eine schöne Wanderung. Da die Landschaft seit langem zum 1. Advent mal wieder schneefrei war, konnten wir eine große Runde hinüber ins Tschechische nach Gottesgab machen. Dazu galt es zunächst, fast den Fichtelberg zu erklimmen, bis wir den Philosophenweg erreichen, auf dem wir uns Richtung Sachsenbaude bewegen. Von dort folgen wir dem Kammweg Richtung Tellerhäuser, bis wir auf die Grenze stoßen, wo alsbald ein Weg Richtung Gottesgab abbiegt. Dort klärt sich auch bald, wohin die Milliarden der EZB verschwunden sind, die wurden nämlich in gigantische Wander- Sikfahr- und Radelerläuterungstafeln investiert, die die Strecke nach Gottesgab säumen.
Auf schönem Weg erreichen wir nach insgesamt gut zwei Stunden den Ort des Anton-Günther-Grabs und erweisen natürlich dem Dichterfürsten des Erzgebirges die Ehre. Wenige Meter später findet sich auch schon eine freundliche Wirtschaft, wo es gutes Essen zu einem erschreckend niedrigen Preis gibt. Nach so einer Winterwanderung ist es natürlich immer wieder herrlich, in eine geheizte Wirtschaft zu kommen und das eine oder andere Bier in Empfang zu nehmen.
So an Leib und Sele gestärkt folgen wir zunächst der Straße Richtung Grenze, wo kurz nach der Grenze der Anton-Günther-Weg nach Oberwiesentahl abzweigt. Nur einen Steinwurf von der Hauptstraße entfernt, führt dieser schöne Weg durch Wiesen und ein schönes Tal hinunter in den Ort. Dieses, wie wohl auch die ganze Landschaft des Gebirgskammes, lohnt auf jeden Fall eine Wiederkehr zur Zeit der Wiesenblumenblüte. Wir sind indes nach nicht mal einer Stunde überraschend schnell zurück im Ort.
Mit einem Besuch des Weihnachtsmarktes mit nicht weniger als 6 Buden, von denen immerhin 5 geöffnet haben, sowie weiterem Essen und Trinken findet dieser schöne Tag seinen Abschluß.
Zuhause gab es dann heute noch feines Gesottenes vom Kalb, nämlich ein Frikasse! Dazu wurde ein Stück Kalb mit etwas Wurzelwerk ca. 2 h leise gesotten und sodann in Würfel geschnitten. Diese wurden zusammen mit Zwiebeln kurz in Butter angeschwitzt. Mehl dazu, gut durchrühren und dann mit Brühe auffüllen und eine gute Stunde mit einem Becher Sahne weiter leise köcheln lassen. Mit Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken – fertsch und lecker! Dazu gibt es in Butter mit Zwiebeln gedünstete rote und gelbe Bete sowie in der Schale gebratene Kartoffeln von der feinen Sorte La Ratte.
Ach, und angeschmückt ist natürlich auch, wenngleich der Weihnachtsbaum auf dem Balkon inmitten des spätherbstlichen Restgrüns etwas unmotiviert wirkt.