Nachdem sich heute angesichts der Ausschüttung des Heiligen Geistes ein wenig Muse fand, die Urlaubsbilder zu sichten und zu beschriften, soll hier nun von unserem nunmehr schon zwei Wochen zurückliegenden Urlaub auf den Kanareninseln La Palma und El Hierro berichtet werden.
Los ging die ganze Geschichte in München, wo wir uns einen halben Tag Voraburlaub gönnten. Wir spazierten durch den Nymphenburger Park, tranken lecker Kaffee im Palmenhaus, lustwandelten durch den herrlich blühenden botanischen Garten und endeten schließlich beim Pschorr, wo es gar lecker Haxen und Bier gab. Schöner kann man sich den Einstieg in den Urlaub kaum wünschen!
Unglücklicherweise war die folgende Nacht ein wenig kurz, da die dauerstreikende Iberia einen Flug strich und wir in aller Herrgottsfrühe nach Madrid aufbrechen mussten. Das freilich gab uns wiederum Zeit, noch ein paar Stunden in der City von Madrid zu verbringen. Allerdings herrschten dort verglichen mit München winterliche Temperaturen, die man in Spanien um diese Jahreszeit nicht vermutet hätte. Trotzdem war es ganz nett, mal ein wenig durch Madrid zu spazieren. Spektakulär war die Markthalle, wo an den Ständen jegliche Köstlichkeit in kleinen Naschportionen angeboten wurde, was offenbar auch halb Madrid für den Mittagsimbiß nutzte.
Wenig später waren wir dann schon auf La Palma und bezogen unser Hotel, das Parador de La Palma, unweit der Inselhauptstadt Santa Cruz. Zu den Paradores wäre zu sagen, dass man da sehr gut wohnt, das Frühstücksbüffet auf La Palma war toll, das auf El Hierro war wohl auf Grund der Gästekrise etwas dünn. Das im Restaurant angebotene Essen wird dem Niveau, welches die Paradores haben wollen, jedoch nicht gerecht. Auf El Hierro beherrschte offenbar auch kaum jemand im Hotel eine Fremdsprache, was wohl auch nicht so recht zu dieser Hotelkategorie passt. Aber nun genug gemeckert – das sind schon eher Luxusprobleme.
Am ersten Tag auf La Palma erkunden wir die Südhälfte der Insel mit tollen Vulkanen und den dazugehörigen unwirtlichen Lava-Landschaften, durchbrochen von schönen Kiefernwäldern. Während man die ersten Tage auf Meereshöhe freundliche 20 – 23°C hatte, ist es auf 1000 m Höhe und darüber schon empfindlich kühl, oftmals auch wolkenverhangen. Das wird allerdings von Tag zu Tag besser und am Ende unseres Aufenthaltes ist es überall schön warm und die ganze Insel fast wolkenfrei. Unten am Wasser ist es ohnehin immerzu angenehm temperiert, so dass man dort auch bis weit in die Nacht draußensitzen kann.
Die nächsten Tage folgen viele spektakuläre Wanderungen. Herausragend ist sicher die Tunneltour bei den Corderos Quellen, wo wir durch mehr als 10 unterschiedlich lange Tunnel einem Wasserkanal folgen. In einem der Tunnel läuft man quasi im und durch das tobende Wasser, welches frisch aus den Quellen kommt. Eine Tour führt uns zu vielen tollen Vulkankratern und Kuppen in der Inselmitte. Das Highlight schlechthin ist natürlich die Caldera de Taburiente, der riesige (ca. 10 km) Vulkankessel, den wir von oben, unten und auf mittlerer Höhe erkunden. Bei einer Grattour auf 2000 m begehen wir den Rand der Caldera und sehen beim Roque de los Muchachos die Observatorien der europäischen Nordsternwarte. Die Caldera selbst ist an diesem Tag wolkenverhangen, nur der Grat ist über den Wolken und ab und zu ergibt sich ein spektakulärer Blick ins Innere. Das gewaltige Innere der Caldera sehen wir später, bei einer kleinen Tour von der Cumbrecita aus – ein außerordentlich eindrucksvolles Bild! Eine weitere Wanderung führt uns ganz von unten durch eine Schlucht in die Caldera, eine ebenfalls sehr eindrucksvolle Tour, bei der man immer wieder auf Steinen balancierend einen Bach durchqueren muss, bisweilen müssen dafür auch erst mal neue Steine plaziert werden.
Die Abende verbringen wir meist in Santa Cruz, der Inselhauptstadt, die neben einer hübschen Altstadt auch mit einigen guten Restaurants aufwarten kann, wo man teils recht beschaulich draußen sitzen und dem Leben auf den Straßen zusehen kann.
Schnell ist die erste Woche um und wir wechseln über Teneriffa nach El Hierro. Beim dritten Besuch fühlen wir uns hier schon fast zu Hause und als wir am ersten Tag die schönsten Plätze abklappern, kommt ein richtig vertrautes Gefühl auf, alles ist noch so schön wie eh und je, keine großen Bausünden und hier und da ist sogar ein neuer toller Aussichtspunkt entstanden. Ähnlich wie auf La Palma sind inzwischen auch alle Wege aufs Vorbildlichste markiert – einzig Hinweise auf gesperrte Wege hätte man sich vielleicht bisweilen etwas früher gewünscht.
Auch die Wanderungen sind längst vertraut und doch immer wieder schön – zumal sich die Insel jetzt im Mai in ganz anderen Farben zeigt, viele Sträucher und Pflanzen blühen jetzt. Die landschaftliche Vielfalt ist immer wieder beeindruckend. Saftig grüne Hochebenen wechseln sich ab mit spektakulären Steilküsten, Lavaflächen, Vulkankratern, Kiefernwäldern und dem Nebelurwald in der Inselmitte. Wir wandern von Sabinosa auf die Hochfläche, über die Hochflächen im Norden zum Heiligen Baum, durch den Nebelwald und natürlich darf die hochalpine Tour (1000 m rauf, zwei Stunden rüber und 1000 m senkrecht wieder runter) rund um Las Playas nicht fehlen.
Erstmalig begehen wir dieses Mal die Wände des Golftals, von El Matorral (am Tunnelausgang) nach La Frontera und dort durch die Steilwand hoch zum Mirador de Jinama (ca. 1000 m). Danach folgt diese wunderbare Tour der Steilküste, immer hart an der Abbruchkante mit spekakulären Tiefblicken bis zum Mirador de La Pena. Leider ist der Abstieg von dort ernsthaft gesperrt, so dass wir den Rückweg nach unten mit dem Taxi machen müssen.
Den Weg zur Teufelshöhle brechen wir ebenfalls ab. Zwar ist die schwierigste Kletterstelle dieses Mal leicht zu überwinden, der überall herumliegende frische Steinschlag gibt uns aber dann doch zu denken. Immerhin können wir dort noch ein wenig an unserer ganz speziellen Badewanne rasten.
Die Tage enden meist an dem ebenfalls für uns neu entdeckten schönen Badeplatz La Maceta, wo wir zwischen Wandern und Abendessen noch die eine oder andere Stunde rumfaulen. Zum Abendessen geht es zwei mal in den wunderschön gelegenen Mirador de la Pena mit grandioser Sicht ins Golftal. Dort ist nicht nur die Aussicht sehr gut, auch das Essen kann da locker mithalten. Das beste Essen der Insel gab es in einem kleinen Restaurant in Valverde (La Mirada Profunda, Calle Santiago 25). Zwei mal essen wir auch sehr gut in einem kleinen Restaurant in Las Puntas (La Mareta), wo wir nicht nur freundlich auf deutsch bedient werden, sondern zudem auch noch das Neueste von der Insel hören. Diese Nachrichten sind allerdings wenig erfreulich, die Zahl der Touristen hat seit den vulkanischen Aktiviätet im Herbst dramatisch abgenommen, viele kleine Restaurants und Pensionen werden das wohl nicht mehr lange überstehen. Das erklärt nun auch, warum wir selbst an den tollsten Highlights der Insel kaum mal andere Touristen gesehen haben.
Die letzten Tage auf der Insel wird es sehr heiß, teils weit über 30 Grad und die heiße Luft bringt viel Staub aus der Sahara, so dass wir uns nur noch mit Mühe und mit Hilfe des Autos zu den noch ausstehenden Highlights schleppen können.
Insgesamt wieder ein wunderschöner Urlaub und wir kommen ganz bestimmt mal wieder her.
Bilder vom Urlaub gibt es wie immer hier. Das dazugehörige Passwort kann per EMail erfragt werden.