Das Elbsandsteingebirge hatten wir dieses Jahr noch gar nicht im Programm. Deshalb haben wir uns für ein Wochenende mal wieder in Schmilka im Helvetia einquartiert. Zum Hotel nur so viel, das Essen war wieder sehr lecker und wir wurden sehr freundlich aufgenommen, man erinnerte sich unser. Trotzdem hat es uns nicht so recht gefallen, denn es war einfach zu voll! Im Restaurant herrschte früh wie abends drangvolle Enge, das passt einfach nicht zu Anspruch und Preis des Hauses. Also am Wochenende besser meiden, wochentags ist es sicher freundlicher. Im Sommer zumal, wenn man die schönen Sitzgelegenheiten draußen am Fluß mit nutzen kann. Respekt auf jeden Fall vor der großartigen Aufbauleistung nach der Flut im Frühsommer. In Schmilka scheint ohnehin Aufbruchstimmung zu herrschen – wir sind gespannt.
Samstag besucht uns Levke mit ihren drei Männern und gemeinsam erklimmen wir über die Rotkehlchenstiege die Affensteine. Beim Klettern auf dem im oberen Teil durchaus anspruchsvollen Bergpfads sind Peer und Till eifrig bei der Sache und wir wandern den ganzen Tag fast ohne jedes Gequengel. Fetzt! Zurück geht es über die heilige Stiege und bei teils grotesken neuen Geschichten von Asterix und Obelix erreichen wir am späten Nachmittag wieder Schmilka.
Anderntags sind wir wieder allein unterwegs und erkunden das Bielatal. Wir parken an der Schweizermühle, wo wir abends auch einkehren. Zunächst laufen wir durch die schöne Felsengasse, von wo wir über Rosenthal und das alte Zollhaus ins Böhmische wandern. Dort streifen wir den gleichnamigen Ort am Fuße des Schneebergs und laufen weiter zu den Tyssaer Wänden. In diesem grandiosen Gelände sind wir mehr als eine Stunde unterwegs, absolut sehenswert! Von den Tyssaer Wänden laufen wir über Ostrov zurück ins Bielatal zu unserem Ausgangspunkt. Die kleinen Orte im Bielatal haben etwas malerisches, gleichzeitig wirkt aber vieles etwas heruntergekommen, man hat das Gefühl, bei den armen Vettern des Elbsandsteingebirges zu Besuch zu sein. Von den vielen schönen Villen und Häusern sowie den teilweise zu erkennenden Resten alter Parks sind etliche in beklagenswertem Zustand. An einer markanten Kreuzung grüßen Ruinen. Man wünscht dieser Gegend ihre alte Pracht zurück, das Potential ist enorm.
In der wenig gemütlichen Gaststube der Schweizermühle nehmen wir noch ein solides Essen ein. Auch dieses Haus hat wohl schon viel bessere Zeiten gesehen. Schade drum.
Für Wanderer lohnt sich aber die Gegend allemal und für Kletterer ist es wohl ohnehin ein Eldorado. Wir kommen sicher mal wieder!