Zutaten 60 %, technisches Können 35 %, Talent 5 %

schreibt Alain Ducasse über die Kochkunst in einem schönen Interview in einem ZEIT-Magazin vom November, welches mir jetzt erst in die Finger kommt. In diesem wunderschönen Heft finden sich neben dem Interview tolle Rezepte und noch viel tollere Fotos aus einem toskanischen Sternerestaurant sowie das Siebecksche Weihnachtsmenü. Auch wenn ich diese Menüs so sicher nicht kochen werde, geben sie doch jede Menge Inspiration, etwa der Salat aus rohem und gekochtem Gemüse, der Rahmlauch, der Rosenkohl zum Steinbutt  oder Siebecks Weihnachtsvariante vom Leipziger Allerlei.

Trübe Winternachmittage geben mir auch Gelegenheit, ein wenig im wohl spektakulärsten Kochbuch der Neuzeit zu blättern, dem schwerwiegenden Mammutwerk „Modernist Cuisine“.  Dieses Kompendium der Kochkunst trägt nicht nur das Wissen um die Rohstoffe, Techniken und Geräte zusammen, sondern zeigt auch sehr anschaulich die physikochemischen Grundlagen des Kochens auf. Jedem, der sich für die kulinarische Kunst interessiert, seien diese Bücher nahegelegt.

Kochtechnisch kann ich mich heute freilich zurücklehnen, denn ich habe im Sommer vorgesorgt und feinstes Pesto hergestellt. Das wartet im Tiefkühlschrank auf seinen Einsatz in Nudeln nach Genoveser Art. Dieses Gericht lebt nicht nur von besten Zutaten im Pesto (Basilikum, Olivenöl, Pinienkerne und Parmesan), sondern auch vom Aroma guter Kartoffeln, die gekocht und feingewürfelt mit Nudeln und Pesto vermischt werden. Beim Lommatzscher Händler auf dem Markt gab es ganz jungen Spinat, der als Salat zu den Nudeln auf den Tisch kommen wird.

Und zu alldem höre ich Rossinins Reise nach Reims („Il Viaggio a Reims“), ein großartiger Nachmittag!

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