Eine Einladung von Karin, Lisa und Carsten sollte uns eigentlich schon letztes Jahr ins Allgäu führen. Leider kam ein gebrochener Knöchel dazwischen, so dass die Reise auf 2017 verschoben werden musste.
Die ersten Tage im Allgäu verbringen wir ganz wunderbar in Waltenhofen bei Kempten. Wir wohnen in der Ferienwohnung Kalica, benannt nach den drei ganz herzlichen Gastgebern Karin, Lisa und Carsten. Von hier ist das Allgäu schon zum Greifen nah. Wir machen einen schönen Ausflug nach Reutte, wandern bei Immenstadt über die Nagelfluhkette und besuchen natürlich auch die alte Residenzstadt Kempten. Abends ist im Gasthaus, am Grill und bei Karins Kässpätzle viel Zeit, über die guten alten Zeiten zu labern.
Nach ein paar Tagen ziehen wir um, nach Bad Hindelang, wo wir uns für eine Woche in der Oberen Mühle einquartieren. Die Obere Mühle liegt am Rand des Ortsteiles Bad Oberdorf. Dieser beschauliche Ortsteil mit schönen alten Bauernhäusern wirkt wenig touristisch und ist durch eine wunderbar bucklige Wiesenlandschaft von den anderen Ortsteilen getrennt. Die obere Mühle ist ein kleines, feines Hotel, ein ausgezeichnetes Gasthaus und Bio-Käserei. Wir erleben hier, wie der gute Käse entsteht, den wir Morgen für Morgen in X Sorten auf dem Frühstücksbüffet verkosten dürfen. Im Gasthaus essen wir des Öfteren sehr gut. Es gibt gehobene Allgäuer Küche in urig quirligem Ambiente. Die Tatsache, dass man Abend für Abend ausgebucht ist, spricht für sich. Wir essen das wohl beste Kochfleisch vom Rind sowie allerlei andere leckere Dinge aus Produkten, die meist nicht weit gereist sind.
Von hier aus kann man Vieles erwandern ohne erst ins Auto zu steigen zumal es ein gutes Busnetz gibt (mit der Gästekarte gratis). Wir machen Touren nach Oberjoch, rund um Bad Hindelang sowie eine Überschreitung aus dem Tannheimer Tal (von Tannwald startend). Eine ebenso grandiose wie anspruchsvolle Gratrunde führt uns bei bestem Wetter und guter Sicht über den Breitenberg und die Hohen Gänge zur Rotspitze. Spektakulär ist auch der Aufstieg über den Hirschbachtobel zur Hirschalpe. Viele der Touren erlauben eine Einkehr in gemütlichen Hütten, wo wir uns an leckerem Almkäse, Schinken und anderen Spezialitäten laben.
Da die ursprünglich geplante Weiterfahrt nach Karlsruhe entfällt, gewinnen wir noch ein paar Bonustage im Allgäu, für die wir ins benachbarte Tal umziehen. Dank des langen Wochenendes ist die kurzfristige Buchung gar nicht so einfach. Mit dem Hotel Maderhalm finden wir ein akzeptables Quartier nahe Fischen, welches aber keine besondere Empfehlung bekommen muss.
Von Fischen aus bietet sich eine Tour im Kleinwalstertal an. Gemeinsam mit ganz vielen anderen Menschen ersteigen wir den Hohen Ifen und das schon deutlich weniger begangene Gottesackerplateau. Leider wird diese herrliche Landschaft gerade durch eine Bergbahnerweiterung zerstört. Schade drum. In unmittelbarer Nähe von Fischen machen wir eine schöne gemütliche Runde durch hügelige Wiesen und hübsche Dörfer. Dabei finden wir den unerwartet spektakulären Hinanger Wasserfall und kehren bei überraschend leckerem Essen in der Sonnenklause ein. Damit endet leider auch schon unsere schöne Zeit im Allgäu, wir kommen aber ganz sicher wieder.