Wanderungen in und zwischen den Tälern von Zschopau und Flöha hatten wir nun schon einige, aber das Gebiet ist groß und bietet Raum für eine weitere schöne Tour, für die wir wieder einmal mit unseren Leipziger Wanderfreunden unterwegs waren.
Da der Weg weit ist und man in Leipzig freitags lange arbeitet, starten wir am Freitag nachmittag zunächst in kleiner Runde mit der Erzgebirgsbahn Richtung Flöhatal. Allein für diese herrliche Fahrt von Chemnitz bis Warmbad durch die herbstlich gefärbte Landschaft bei strahlendem Sonnenschein müsste man schon Vergnügungszuschlag zahlen!
Von Warmbad laufen wir ein Stück im Tal Richtung Wolkenstein und steigen durch die Felslandschaft der Wolkensteiner Schweiz mit vielen schönen Aussichten bergan. Über die Himmelsleiter geht es auf Umwegen durch schöne Landschaft Richtung Ort. Mit der letzten Sonne erreichen wir den hübschen Ort und genießen den Blick vom Schloß hinunter ins Tal. Kein Modelleisenbahner würde das pittoresker modellieren. Von hier ist es nun nicht mehr weit ins Ambrossgut, wo wir sehr gut essen, die restlichen Leipziger empfangen und übernachten. Das schöne Haus mit dem freundlichen Service können wir nur wärmstens empfehlen. [Tour 6 km]
Anderntags geht es wieder hinauf nach Wolkenstein. Im Ort halten wir uns westlich und bleiben lange aussichtsreich auf dem Höhenzug. Vor uns liegen die hohen Berge, der Pöhlberg, der Bärenstein, der Fichtelberg. Der schöne Weg durch offenes Land führt bald in den Wald und steil geht es hinauf zur Drei-Brüder-Höhe. Hier gibt es einen großartigen Rundumblick vom Turm und eine leckere Rast mit Imbiss aus dem Rucksack. Weiter geht es dörflich durch Lauta und Lauterbach und bald schon geht es wieder bergab, hinunter nach Pockau ins Flöhatal. Wir stärken uns mit Getränken, Kaffee und ein wenig Kuchen. Durch Pockau geht es leider ein Stück entlang der Straße bis wir durch den Wald auf einen offenen Weg mit weiter Sicht ins Tal gelangen. Hier gibt es nochmals einen Imbiss, leckeres Backwerk von Sven. Ein kurzer Abstecher auf den Höhenzug verschafft uns einen Blick zur Augustusburg bevor wir den ruhigen Ort Wernsdorf erreichen. Durch einen Wald gelangen wir rasch nach Hutha, eine idyllisch abseits der Welt gelegene Siedlung, wo uns nach etwas Suchen die Ofenschänke empfängt. Der Name des Gasthauses ist Programm, der Ofen verbreitet gemütlich Wärme und bringt leckere Speisen wie Getzen und Aufläufe hervor. Auch hier genießen wir einen herzlich-freundlichen Service und übernachten wunderbar. [Tour 27 km, 600 Hm]
Nach ausgiebigem Frühstück machen wir uns auf zum letzten Stück der Wanderung, dem Weg hinunter ins Flöhatal nach Blumenau. Dieses Wegstück ist der wohl schönste Abschnitt der ganzen Tour, es ist schon fast unwirklich idlyllisch und man fragt sich, warum man auf diesen traumhaften Wanderwegen fast allein ist. Von der Ofenschänke laufen wir Richtung Hallbach und dann aussichtsreich am Ortsrand. Nach einem kurzen Waldstück tut sich nun das bei Blumenau sehr weite Flöhatal auf, ein Panorama, welches wir am Hang bleibend eine ganze Weile genießen. Auf weiten Wiesen im Tal faulenzen wir noch ein Weilchen bevor uns die Erzgebirgsbahn ganz beschaulich zurück nach Chemnitz bringt. [Tour 5 km]
Hinter uns liegt ein großartiges Wanderwochenende in herrlicher Frühherbstlandschaft mit großartigen Quartieren und vielen tollen Gesprächen mit unseren Leipzigern. Was braucht man da noch Urlaub in fernen Ländern?