Zahlreiche Naturschutzgebiete machen den besonderen Reiz dieser Wanderung aus. Bevor wir diese erreichen, müssen wir natürlich erst mal wieder durch die Stadt. Langsam wird deutlich, dass die Zahl der für Fußgänger angenehmen Wege durch die dicht besiedelten Gebiete der Stadt überschaubar ist und sich auf Dauer Wiederholungen nicht vermeiden lassen. Zum Ausgleich bieten sich am Stadtrand noch unzählige Varianten für weitere Wege.
Vorbei am Schloßteich und über den Brühl erreichen wir Hilbersdorf. Das Hilbersdorfer Eisenbahnmuseum wartet auf seinen großen Auftritt zur Landesausstellung. Rechterhand sehen wir eine der größten Kleingartenanlagen der Stadt. Kurz nach dem Lokschuppen des Eisenbahnmuseums folgen wir einem versteckten Weg durch das Naturschutzgebiet auf dem Gelände des ehemaligen Reichsbahnbads. Entlang der Bahntrasse geht es vorbei an weiteren unter Naturschutz stehenden Wiesen, eine schöne vielfältige Landschaft. Nach Querung der Bahnstrecke geht es bergauf Richtung Ebersdorf, wo sich auf der Höhe ein großartiger Rundumblick ergibt. Majestätisch thront in einiger Entfernung die Augustusburg.
Wir queren die Dorflage Ebersdorf auf Höhe der Stiftskirche und folgen dem Stiftsweg durch dörfliche Landschaft mit weiteren schönen Aussichten. Bald erreichen wir ein weiteres herrliches Wiesengebiet mit blühenden Hecken am Indianerteich, wo wir ein Weilchen pausieren. Jenseits des Bahndamms folgt eine nicht minder schöne geschützte Landschaft mit dem naturnahen Bachlauf des Angerbachs durch den Wald. In Höhe des Haltepunkts Kinderwaldstätte erreichen wir die Glösaer Siedlung, die wir entlang des Alten Bahndamms durchqueren.
Wenig später folgt ein weiterer schöner Bachlauf im Wald, der Glösbach, der im weiteren Verlauf einige schöne Wiesengebiete durchfließt. Eine davon ist die Himmelschlüsselwiese, auf der wir aber leider keine Himmelschlüssel sehen. Die Jahreszeit sollte dafür eigentlich passen, also sind wir wohl am falschen Ort. Für Gelb sorgt wenigstens reichlich Scharbockskraut auf den Wiesen. Auf jeden Fall lohnt es sich, die vielen Naturwiesen später wieder aufzusuchen, wenn Sommerblumen und Gräser blühen.
Weiter geht es auf ruhigen Wegen entlang der Bahnlinie bis wir die lärmende Blankenauer Straße erreichen. Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen triftige Gründe haben, in diesen Zeiten Auto zu fahren. Quirlig eng wird es dann im weiteren Verlauf des Weges am Chemnitzufer und am Schloßteich – es zieht wohl bei diesem herrlichen Wetter alle nach draußen. Bald schon sind wir wieder zuhause, nach 22 km und knapp 6 h schließt sich unserer vierte Chemnitzer Runde.
Als Zwischenstand unserer ersten vier Wanderungen ergibt sich schon ein ganz schönes Bild. Ausgehend vom Kaßberg sind Norden, Westen, Südosten und Nordosten der Stadt bewandert. Lücken sind noch für mindestens fünf bis sechs weitere Touren, vor allem im Osten, Südwesten und Nordwesten der Stadt.