Wanderungen durch die Stadt sind immer wieder spannend. Man entdeckt selbst in der altbekannten Stadt immer wieder neue Ecken und die Stadt selbst verändert sich. Die Zahl der potentiellen Wege ist schier endlos und manchmal sieht die Stadt nur einen Straßenzug weiter ganz anders aus.
So ging es uns auf unserer Runde vom Kaßberg durch Kappel, Schönau und zurück. Vom Gründerzeitviertel geht es ins architektonisch sehr heterogene Musikerviertel, Plattenbauten, Gründerzeithäuser, Siedlungsbau wechseln immer wieder bis wir jenseits der Platnerstraße endgültig im Plattenbaugebiet stehen. Nicht schön, aber dafür bietet sich ein imposanter Blick über den Chemnitzer Westen.
Vorbei am Sportplatz geht es nun über die Carl-Hamel-Straße, wo wir einen zwischen ausgedehnten Garagensiedlungen und Industriegebiet versteckten erstaunlich weitläufigen Park erreichen. Erneut bieten sich schöne Aussichten, die allerdings durch Verkehrslärm getrübt werden. Weiter geht unser Weg zwischen Gartenanlage und wild bewachsenem Hang, erneut vorbei am Sportplatz bis zum Südring, dem wir ein kleines Stück folgen müssen.
Park Schönau Brauerei Braustolz
Nach Überwinden der für Menschen zu Fuß völlig trostlosen Verkehrswüste tauchen wir in die Stelzendorfer Siedlung ein. Die kleinen gemütlichen Häuschen stehen in groteskem Gegensatz zum eben gesehen und noch immer laut hörbaren Verkehrsraum. Man fragt sich, warum die Menschheit solche Zustände als normal begreift. Weiter durch die Siedlung wird es etwas ruhiger, wir passieren eine Gartenanlage, queren die Bahn und eine weitere Siedlung bis zur Zwickauer Straße.
Durch den Schönauer Park erreichen wir die Villensiedlung. Alles sehr chic und man fragt sich unwillkürlich, warum es eigentlich auf wenigen Kilometern Weg durch die Stadt so extreme Unterschiede in der Lebensqualität gibt? Weiter geht es zur ehemaligen Braustolz-Brauerei, aktuell noch zwischen Teilabriss und beginnendem Umbau. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung. Durch die Gartenanlage Kappler Hand und nach einem kleinen Zwischenstopp im Garten erreichen wir schließlich wieder den Kaßberg nach 12 Kilometern.