Erstfrühling im Garten

Die gelben Blüten der Forsythie markieren den Beginn des Erstfrühlings im Garten. Bis auf ein paar späte Sorten sind Schneeglöckchen und Krokusse schon wieder Geschichte, Märzenbecher und Winterlinge sowieso. Von Letzteren sieht man nun einen dichten Rasen von Sämlingen, die in den nächsten Jahren blühen werden.

Früh wie lange nicht hält der Erstfrühling in diesem Jahr schon in der ersten Märzdekade Einzug. Immer wieder fazinierend ist, wie sich dabei das Bild des Gartens in kurzer Zeit massiv verändert. Mit dem Laub der Frühblüher und austreibenden Stauden wird alles grüner und zugleich kommt knalliges Bunt, etwa mit den vielen Primeln, von denen Nachkommen vieler alter Sorten im Garten wachsen und sich wild durcheinander mendeln. Die dominante Farbe ist aber jetzt meist gelb, denn zahlreiche Narzissen blühen seit Anfang März und bis weit in den April in zig Sorten. Meist beginnt die kleine Jetfire mit den leuchtend orangen Trompeten, dann folgen allerlei weitere Kleine bis die großen Osterglocken übernehmen. Üppige Horste von Scilla wiederum setzen hier und da Akzente in Blau.

Fast über Nacht kommt knalliges Rot dazu, plötzlich schieben überall die Blüten der Lerchensporne in leuchtenden Rottönen. Dazwischen auch immer wieder Sämlinge in Schlüpferrosa, die konsequent gejätet werden. Dazu kommen blaue Anemonen und wiederum in Gelb- und Orangetönen die Zuchtsorten des Scharbockskraut.

Im Staudenreich gilt es nun an versteckten Stellen allerlei Präziosen zu entdecken, etwa die leuchtenden wunderschönen Blüten der Leberblümchen, die edlen Blüten der Hundszahnlilien in rosa, weiß und gelb, erste Elfenblumen, das leuchtende Blau der Herzblattschale oder der gelbe Lerchensporn.

Über all dem blühen die ersten Obstgehölze – zum Glück bisher verschont von Spätfrost. Und überall starten schon die Blüher der nächsten Welle, etwa Tulpen, Schachbrettblumen, späte Narzissen, die Kugelprimeln, Himmelschlüssel, Traubenhyazinthen und Vieles mehr. Die Tulpenblüte wird allerdings absehbar dünner ausfallen, als letztes Jahr – die Rehe, die den Garten regelmäßig in der Dämmerung besuchen, fressen sorgfältig Knospen und nur an versteckten Stellen kommt mal eine Blüte hoch.

Im Nutzgarten treiben die dicken Bohnen, erste Radieschen, Chinakohl und Pak Choi keimen und den Boden des Gewächshauses bedecken raue Mengen Salate – weit mehr als wir essen können. Und zuhause wachsen am Fenster die schon im Februar gekeimten Chili und Tomaten in knapp 30 Sorten.