Nachdem gestern strahlender Sonnenschein herrschte, setzen wir heute bei nunmehr trübem Wetter die Reihe stadtnaher Wanderungen fort.
Ausgangspunkt ist wiederum ein Einkaufszentrum – dieses Mal das Chemnitz-Center, welches wir in etwa auf Höhe von „Toys are us“ von der Ringstraße aus in östlicher Richtung verlassen und zunächst der grünen Markierung „Rund um Chemnitz“ folgen. In einer Gartenanlage verlassen wir diesen Weg und folgen nunmehr der gelben Markierung „Rund um Wittgensdorf“, die uns durch den Ort zu einem Weg entlang der Bahnstrecke Leipzig-Chemnitz führt. Von hier kann man immer wieder die gewaltigen Dimensionen des Chemnitz-Centers bewundern, für die Stadtenwicklung sicher die größte Katastrophe nach den Bombenangriffen und dem Wiederaufbau einer sozialistischen Stadt.
Bald sehen wir jedoch auch davon nichts mehr und wandern durch ruhige Flure, allenfalls die nahe Bundesstraße hört man ab und an. Bald erreichen wir einen weiteren Ortsteil von Wittgensdorf, sehen verfallene Bahnanlagen und verlassene Bahngebäude und gelangen schließlich bis Herrenhaide, wo wir rechts unter der Bahn hindurch in Richtung Naturschutzstation abbiegen.
Wir folgen weiter der gelben Markierung, durch ein Waldstück mit einer extrem hohen Dichte an Nistkästen und gelangen schließlich in ein idyllisches Flußtal, welches uns bis in den verträumten Ort Murschnitz bringt. Allerdings war dieser idyllische Wiesenweg über weite Strecken nur dank des noch gefrorenen Bodens begehbar, bei Tauwetter kann man die sumpfigen Passagen aber auf dem nahen Feld umgehen. Hier verlassen wir den Weg „Rund um Wittgensdorf“ zu Gunsten einer kleinen Erweiterung, welche uns über Köthensdorf bis an den Rand des Chemnitztals bringt. Schließlich sehen wir tief links unten den Chemnitzfluss, bleiben aber immer oberhalb des Tals bis zum Reiterhof. Dort links bringt uns ein Fußweg mit schönem Blick ins Chemnitztal und die Höhen dahinter, wiederum in einen weiteren Ortsteil von Wittgensdorf, den wir aber kurz rechts der Hauptstraße folgend, gleich wieder nach links auf dem Heuweg verlassen. Dieser bietet nochmals schöne Blicke auf die Umgebung bis wir Heinersdorf erreichen, wo wir wieder auf die grüne Markierung treffen. Durch eine Siedlung, in der man offenbar gerade, wie an vielen anderen Stellen des Wegs auch, die Abschaffung der Baumschutzsatzung in Sachsen durch das Fällen zahlreicher alter Bäume würdigt, gelangen wir wieder zur Bahnstrecke, die wir sogleich untertunneln. Das letzte Stück führt uns durch einen idyllisch gelegenen Teil von Wittgensdorf, der aber leider sehr unter dem Lärm der nahen Autobahn leidet. Schließlich gelangen wir der grünen Markierung weiter folgend in eine urige Gartenanlage, wo sich unser Weg sogleich schließt.
Auf dem Rückweg kaufen wir bei Gränitz noch leckere Torte ein und stärken uns damit zu Hause erst einmal ordentlich.
Insgesamt eine sehr schöne Runde von ca. 18 km für die wir vier Stunden benötigen. Sowohl in Richtung Burgstädt wie auch ins Chemnitztal hinein gibt es sicher auch noch viele Ausbaumöglichkeiten dieser Tour, so dass wir bestimmt bald mal wieder in diese Gegend zurückkehren werden.