2020 war ein besonderes Jahr. Wir hatten großes Glück, noch im Februar einen zauberhaften Urlaub auf Madeira verbringen zu können. Wir konnten wandern, Gärten genießen und uns durch die besten Restaurants von Funchal schlemmen – während wenige Wochen später die Kneipen schlossen und unser Aktionsradius sich auf 15 km um Chemnitz beschränkte.
Wir sind viel gewandert und haben uns diesen Umkreis von 15 Kilometern wahrlich zu eigen gemacht. Wir konnten viel entdecken, in der Stadt und um die Stadt herum. Aber irgendwann gleichen sich die ersten und letzten Kilometer dann doch sehr. Immerhin konnten wir auf der Karte eine schöne Blume malen 😉
Ein bisschen Normalität gab es Anfang März noch in Saxdorf zu den Frühblühertagen. Wir wurden förmlich überrannt von begeisterten Gartenbesuchern und konnten gar nicht so schnell Pflanzen ranschaffen, wie sie uns abgekauft wurden. Das war ein großes Glück für die Vereinskasse, denn das waren die letzten größeren Einnahmen für die folgenden Monate in Saxdorf. Zur Rosenzeit kamen dann zum Glück noch etliche Besucher, aber Konzerte und Feste in Saxdorf mussten wir reihenweise absagen.
Mit dem Sommer und dem Herbst kamen dann wieder mehr Möglichkeiten für uns. Wir nutzten diese rasch für eine herrliche sommerliche Tour durch das Erzgebirge – von der Haustür bis zur Haustür in 7 Tagestouren. Immer wieder haben wir uns gefragt, warum in dieser großartigen Landschaft so wenige Menschen unterwegs sind. Und während sich an der Ostsee die Deutschen stapelten waren wir im schönen Frauenstein allein im Hotel.
Über den Sommer konnten wir auch ein paar weitere Ausflüge machen, unsere Dresdner Freunde besuchen und schließlich hatten wir noch ein paar schöne Tage mit Freunden in der Rhön. Im Herbst gab es eine tolle Wanderung im Triebischtal und einen schönen Tag mit unseren liebenswerten Leipzigern in Tharandt. Und kurz vor dem neuerlichen Lockdown im November konnten wir auch noch mal auf dem Borsberg weilen und im Elbi wandern. Dennoch – die Begegnungen mit unseren Freunden kamen definitiv zu kurz in diesem Jahr.
Die traditionellen Adventswochenenden mit den Queerschlägern und mit der Familie mussten leider abgesagt werden. Und im Dezember machten wir schon wieder Wanderungen im 15 km Radius um Chemnitz.
Was ebenfalls fehlte, war Kultur! Keine Oper, keine Sinfoniekonzerte und nur sehr wenige Veranstaltungen in Saxdorf. Ein großartiges kulturelles Erlebnis war in diesem Jahr der Rundfunkgottesdienst in Saxdorf, an dem wir als Rädchen im Getriebe mitwirken durften. Freuen dürfen wir uns auf die Kulturhauptstadt Europas 2025, die Chemnitz heißt. Auf dem Weg dahin ist in der Stadt schon viel in Bewegung gekommen und allein dieser Prozess hat Chemnitz deutlich vorangebracht, es herrscht Aufbruchstimmung. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung und ich versuche, nach besten Möglichkeiten, dazu beizutragen.
Großartig war die viele Zeit, die ich 2020 dem Garten widmen konnte. Ob es deshalb besonders üppig wuchs und blühte? Oft haben wir im Garten dieses Jahr zusammen gesessen, Kaffee getrunken, gekocht oder gegrillt, teils mit Freunden teils im kleinsten Familienkreis. Überhaupt, gekocht und lecker gegessen haben wir noch nie so viel wie dieses Jahr. Sei es Osterlamm, Kreolisch, Spargel oder Ottolenghi-Küche, es gab viele Gelegenheiten und viele Ideen und Anregungen aus zahlreichen Kochbüchern konnten umgesetzt werden. Langeweile kam ohnehin nie auf und auch dieses Corona-Jahr werden wir als erfüllte Lebenszeit in Erinnerung behalten.
Die Artikel des Jahres sind wie gewohnt hier im Blog zu finden. Zu den Aktivitäten in Saxdorf wird auf der dortigen Webseite berichtet. Unsere Bilder des Jahres sind ebenfalls online – Freunde kennen das Passwort, andere können es anfragen.