Tatsächlich hat der etwas zweifelhafte Ruf von Zwönitz als unheimliche Hauptstadt der Schwurbler und Impfgegner uns etwas zögern lassen. Doch dann ergab die kurzfristige Suche nach einem schönen Wochenendquartier freie Kapazitäten im Brauerei-Gasthof und da wir den schon schätzen gelernt hatten, stand das Ziel dieses Wanderwochenendes fest. Erfreulicherweise nimmt man im Brauerei-Gasthof die Corona-Regeln ernst und während unseres Wochenendes bleiben wir auch von den Aufmärschen der Imfgegner verschont.
Wir starten mit der Chemnitz-Bahn am Freitagnachmittag nach Stollberg und genießen die Fahrt durch die schöne Landschaft. In Stollberg konditorn wir nett und bummeln ein wenig durch die schönen Innenstadt. Von hier startet dann unserer erste Tour nach Zwönitz [13 km]. Wir laufen durch eine zauberhafte Spätherbst-Landschaft, durch die tiefstehende Sonne und neblige Täler ergeben sich magische Szenerien. Am Ortsrand von Zwönitz rasten wir noch einmal, bevor wir hinab in den Ort und durch den schönen alten Ort zum Brauerei-Gasthof laufen. Hier beziehen wir das Zimmer Schwarzbier und natürlich steht ein solches auch bereit. Ein Kühlschrank des Vertrauens auf dem Flur mindert Bierversorgungsängste. Überhaupt ist alles im Zeichen des Biers, vom Zimmerschlüssel bis zur Hopfentapete der modernen Dusche in den schön eingerichteten Zimmern. Abends sitzen wir dann im Gasthof, essen leckere bodenständige Küche und trinken uns durch das Brauereisortiment. Schön.
Der nächste Tag startet mit leckerem Frühstück, bevor wir uns auf den Weg zur nächsten Wanderrunde machen. Erneut geht es durch schöne herbstliche Landschaft bis nach Grünhain. Im Park des Klosters rasten wir lecker, bevor wir durch den hübschen Ort laufen. Bald erreichen wir den Spiegelwald und bestaunen mal wieder eines der großartigsten Panoramen des Erzgebirges. Vor uns liegt Schwarzenberg, doch der Blick reicht viel weiter, bis zum Keilberg und Fichtelberg und weit ins umliegende Land. Wir bleiben auf dem Höhenzug und laufen nach Bernsbach ab. Sieht man gnädig von Impfgegner-Propaganda ab, ist es hier ganz nett. Ein Stück folgen wir der alten Bahnlinie am Ortsrand, meist mit schöner Aussicht. Der letzte Abschnitt führt dann wieder durch Wälder und grandiose Wiesenlandschaften zurück Richtung Zwönitz. Wir passieren die beeindruckende Fuchsbrunnenbrücke, die leider immer mehr verfällt und bald erreichen wir wieder Zwönitz, wo wir noch ein wenig durch die Altstadt bummeln [Track 20 km]. Der zweite Abend im Brauerei-Gasthaus nimmt einen ganz ähnlichen Lauf, erneut lecker und allerhand Bier.
Am nächsten Morgen machen wir uns dann schon auf den Rückweg. Durch einen alten Park und den Ort folgen wir dem Lauf Zwönitz bis nach Dorfchemnitz [Track 7 km], von wo uns der Bus zurück nach Chemnitz bringt. IN Dorfchemnitz hätten wir noch mal einkehren können, aber die Wirtschaft machen lieber keinen als Umsatz mit Geimpften. So verlassen wir das Erzgebirge mit gemischten Gefühle. Wir kommen gern wieder in die schöne Landschaft, sehen aber auch mit großer Sorge, dass sich das schöne Erzgebirge grad in aller Welt so unmöglich macht. Bei Leerdenkern und Schwurblern ist man nicht gern zu Gast.