Vorfrühling im Garten

Dank der milden Witterung ist der Garten der Jahreszeit schon wieder weit voraus. Die Vorfrühlingsblüher zeigen bereits üppige Teppiche aus dem Weiß der Schneeglöckchen, dem Gelb der Winterlinge und den Rosa-Blau-Tönen der Elfenkrokusse. Dazu gesellen sich weitere Farbtupfer, die ersten Leberblümchen in leuchtendem Blau, die Frühlingsalpenveilchen in pink, rosa und weiß, die ersten Lenzrosen, Märzenbecher und weitere Krokusse in knalligen Gelbtönen.

Während die gewöhnlichen Schneeglöckchen, Elfenkrokusse und Winterlinge schon fast Unkrautcharakter haben, finden sich dazwischen allerlei Preziosen, die nicht ganz so wüchsig und daher selten sind: Winterlinge in hellem Gelb (Schwefelglanz) und orange-gelb, sowie auch gefüllte Sorten. Auch die Schneeglöckchen kommen in allerlei Arten und Sorten daher. Sie unterscheiden sich in Größe, Blütenform, der Zeichnung auf den inneren und äußeren Blütenblättern und haben offene oder gefüllte Röckchen. Diese Vielfalt kreuzt sich auch munter und wenn man wollte, könnte man wohl weitere Sorten benennen. Aber es gibt eh schon viel zu viele Sorten, die sich teils nur marginal unterscheiden, so dass wir uns lieber an der überwiegend namenlosen Blütenvielfalt erfreuen.

Manche fragen, was man tun muss für so üppige Frühblüherteppiche? In erster Linie in Ruhe lassen! Wer ständig in der Erde wühlt, umgräbt oder hackt, beseitigt die Zwiebelpflanzen zuverlässig. Man kann auch der Vermehrung nachhelfen, große Gruppen auseinandernehmen und einzeln pflanzen. Am besten nach dem Abblühen vor dem Einziehen oder notfalls auch jetzt – denn jetzt sieht man, was wie blüht. Und natürlich braucht man Zeit – aber den Rest macht die Natur von ganz allein. Ameisen sind dabei übrigens fleißige Helfer, sie verbreiten Samen kreuz und quer im Garten und man staunt, wo plötzlich Blüten auftauchen. So darf sich auch der Nachbar ganz ohne eigenes Zutun an Frühlingsalpenveilchen erfreuen.

Was blüht noch um diese Zeit? Die Zwiebeliris zeigen die ersten ihrer recht kurzlebigen Blüten, Christrosen blühen noch, ebenso die Palmblatt-Christrose. Unter den Gehölzen gibt es auch Vorfrühlingsblüher: die Winterheckenkirsche und natürlich die Zaubernüsse. Beide bringen nicht nur Farbe in den Garten, sondern auch Duft. Die jungen Zaubernüsse im Garten blühen aber in diesem Jahr nur vereinzelt und die einzige Größere steht noch vor der Vollblüte.

Um die Pracht sichtbar zu machen, sind nun alle alten Stauden und Gräser abgeschnitten und gehäckselt. Als nächstes kommen die Rosen dran mit dem Schnitt, zuerst die großen und robusten Strauch- und Kletterrosen und später folgen dann die Beetrosen, die etwas empfindlicher auf Spätfröste sind. Man sagt, der beste Zeitpunkt für den Rosenschnitt ist die Blüte der Forsythie. Wenn das Wetter so mild bleibt, wird die gar nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Auch im Gemüsegarten ist schon was passiert – die dicken Bohnen sind gesät und im Gewächshaus wächst auch langsam wieder Salat. Und der erste Satz Ruccola keimt im Gewächshaus auch schon. Tobinambur sind ausgegraben und in Erde gelagert – falls jemand Interesse hat, ich habe mehr als reichlich!